Toyota RAV4: Souverän über Eis und Schnee

Nun auch als GR Sport

Toyota RAV4: Souverän über Eis und Schnee
Der RAV4 GR Sport von Toyota fährt über einen zugefrorenen See. © Toyota

Der Toyota RAV4 ist das weltweit am meisten verkaufte SUV. In Europa entschieden sich im Vorjahr 133.000 Kundinnen und Kunden für dieses Modell.

Weltweit wurden vom RAV4 von 1994 bis 2022 insgesamt 12,81 Millionen Einheiten ausgeliefert. Nun gibt es den Bestseller der Japaner auch in der Variante GR Sport. Angeboten wird der RAV4 dabei als Hybrid mit einer Systemleistung von 222 PS und als Plug-in-Hybrid mit 306 PS. Dabei ist der GR Sport nicht mit den GR-Varianten wie beispielswiese beim Yaris oder dem GR86 zu verwechseln. Der RAV4 GR Sport belässt es bei optischen Neuerungen.

Dazu zählen nicht nur Sportsitze mit GR-Emblem in den Kopfstützen, sondern auch spezifisch gestaltete Stoßfänger mit schwarzem Wabenmuster-Design. Dazu gesellen sich schwarze Seitenschweller und vorn und hinten ein Unterfahrschutz. Zudem ist der RAV4 mit 19 Zoll großen Leichtmetallfelgen unterwegs, auch sie in schwarzer Lackierung. Auch wenn sich die Leistung zu den herkömmlichen RAV4-Modellen nicht verändert, spendierte Toyota seinem Bestseller eine etwas straffere Dämpfereinstellung.

Unterwegs mit Allrad und Spikes

In Schweden erlaubt: Spikes an Winterreifen. Foto: Mertens

Doch warum kommt der RAV4 bei den Kundinnen und Käufern so gut an? Weil das Gesamtpaket stimmt – und er auch für diejenigen ein überzeugender Begleiter ist, die einen SUV mit Allradantrieb nicht nur für die morgendliche Fahrt zum Kindergarten nutzen. Dafür reicht – wenn man die lieben Kleinen denn unbedingt im Eltern-Taxi chauffieren muss – auch ein Yaris, wenn man bei einem Modell aus dem Konzern bleibt.

Der RAV4 ist dafür zu schade. Er bringt mit seiner Länge von 4,60 Meter und einer Breite von 1,85 Meter nicht nur viel Platz mit, sondern bietet dank seines Allradantriebs seiner Fahrerin oder Fahrer auch dort ein Fortkommen, wo man ohne die Kraft der vier Räder aufgeschmissen wäre. So wie im schwedischen Lulea.

Ausreichend Leistung

Hier ist in diesen Januar-Tagen nicht nur kalendarisch Winter, sondern es liegt bei Minusgerade von angenehmen acht Grad Celsius auch viel, viel Schnee, die Straßen sind stellenweise arg vereist. Da in diesen Breitengerade nicht jedes Auto über Allrad verfügt, hat Schweden Spikes zugelassen, die Deutschland seit 1975 verboten sind. Das kommt bei diesen Witterungsbedingungen auch einem Fahrzeug mit 4Wheel-Drive entgegen.

Denn irgendwann stößt auch diese Technik an ihre Grenzen; gerade dann, wenn man über die dortigen Ice-Roads fährt, Straßen, die mangels Brücken über zugefrorene Seen mit einer Eisdicke von 0,5 Metern und mehr führen.
Gut, da unser Testwagen mit Spikes unterwegs war, lässt sich nur eingeschränkt etwas zur Leistungsfähigkeit des Allradantriebs sagen.

Doch in der Kombination aus Allrad und Spikes fuhr der RAV4 auch dort souverän voran, wo für andere Autos Endstation gewesen wäre. Natürlich sorgen Spikes nicht gerade für ein ruhiges Fahrverhalten, doch gemessen daran und den häufig wechselnden Fahrbahnverhältnissen. (Schnee, Eis, halbgeräumte Straßen etc.) hinterlässt der RAV4 einen trotz der straffen Federung komfortablen Eindruck.

Systemleistung beim Hybrid von 222 PS

Doch auch ohne zusätzliche Leistung fühlt man sich ausreichend sportlich motorisiert: die 222 PS sorgen in dem 1,65 Tonnen schweren Hybrid für ein ausreichend flottes Fortkommen: In 8,4 Sekunden (6 Sekunden sind es beim PHEV) ist der Spurt von 0 auf 100 km/h erledigt, die Höchstgeschwindigkeit endet bei völlig ausreichenden 180 km/h. Und der Verbrauch? Der soll bei 5,9 Liter liegen.

Was von diesem Wert zu halten ist, muss ein weiterer Test ohne Spikes zeigen. Eines lässt sich aber auch trotz Spikes und winterlichen Fahrbahnverhältnissen sagen: Unter Volllast erweist sich der Motor doch als ausgesprochen präsent – etwas mehr Laufruhe wäre hier wünschenswert gewesen.

Wertiger und gut gestalteter Innenraum

Das Cockpit des RAV4 GR Sport verfügt über Drehregler für die Klimaanlage. Foto: Toyota

So wie der RAV4 auf den verschneiten schwedischen Straßen einen guten fahrerischen Eindruck hinterlässt, gibt er sich auch im Innenraum keine Blöße. Die Materialien sind wertig verarbeitet, der Einsatz von Hartplastik wurde minimiert. So ist das Armaturenbrett unterschäumt. Optisch und haptisch gibt es da nichts zu meckern.

Der Innenraum des RAV4 wird durch das neue 10,5 Zoll große Farbdisplay bestimmt, über den der Fahrer die wichtigsten Funktionen wie Navigation und Audio per Touchscreen steuern kann. Natürlich lassen sich auch Apple CarPlay oder AndroidAuto im RAV4 nutzen. Der Sprachassistent hinterlässt nach der Aufforderung Hey Toyota“ einen stimmigen Eindruck – und reagiert zumeist auf das, was man ihm sagt. So lässt sich über den Hinweis „Mir ist kalt“ die Temperatur der Klimaanlage regulieren oder es lassen sich über einen Sprachbefehl die Fenster öffnen.

Bei allem Hang zur Digitalisierung hat es Toyota damit nicht übertrieben. Beim RAV4 kann man die Klimaanlage auch noch über zwei Drehregler am Armaturenbrett regulieren. Dort, wo Tasten nötig sind, hat sie Toyota glücklicherweise belassen und die Funktionen nicht irgendwo in einem Untermenü des Touchscreens versteckt. Danke dafür. Das Digitaldisplay bietet eine gute Ansicht – und lässt sich über die Tasten am Lenkrad vielfältig konfigurieren. Das ist alles gut gemacht.

Erweiterte Sicherheitfeatures

Der Toyota RAV4 GR Sport unetrwegs auf einer verschneiten Straße in Schweden. Foto: Toyota

Die Sicherheitsfeatures im RAV4 bieten alles, was man heutzutage von einen modernen Auto erwarten kann. Toyota hat dafür seine Safety Sense Assistenzsysteme erweitert. Das so genannte Pre-Collision System hilft nun auch beim sicheren Abbiegen an Kreuzungen. Eine Lenkunterstützung unterstützt den Fahrer dabei, plötzlich auf die Straße tretenden Fußgängern auszuweichen.

Neben diesen technischen Nettigkeiten erweist sich der RAV4 zudem als praktischer Begleiter. Im Innenraum finden Fahrer und Beifahrer ausreichend Platz – und auf der Rückbank können auch Großgewachsene bequem sitzen. Für die Fahrt mit der Familie bietet der Kofferraum zudem ausreichend Platz. Er bietet mindesten Platz für 580 Liter Gepäck. Bei all diesen Eigenschaften überrascht es nicht, dass die Kunden den RAV4 weltweit so stark nachfragen. Von der sportlichen GR Sport-Variante erwartet man in Deutschland übrigens einen Anteil von zehn Prozent an den Verkäufen. Der Preis für den RAV4 startet bei 43.790 Euro, unser Testwagen steht mit mindestens 57.690 Euro in der Preisliste.

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