BMW iX2 xDrive30: E-Coupé mit Spaßgarantie

BMW iX2 xDrive30: E-Coupé mit Spaßgarantie
Der BMW iX2 leistet 313 PS – das ist mehr als genug. © BMW

Der BMW X2 rollt in zweiter Generation auch als iX2 zu den Händlern. Das Coupé der Münchner bietet dabei beeindruckende Fahrleistungen – das allerdings auch bei einer beeindruckenden Größe.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch der BMW X2 als rein elektrische Version vorfährt. Nachdem der X1 als iX1 als E-Version den Anfang machte, kommt in diesem Frühjahr auch der X2 als iX2 auf den Markt. Das von den Münchnern als Sport Activity Coupé bezeichnet Modell hat sich in der ersten Generation seit seinem Marktstart für den Autobauer zu einem Erfolgsmodell entwickelt: Weltweit entschieden sich bisher 390.000 Kundinnen und Kunden für den X2.

Die Chancen stehen dabei gut, dass auch die neue Generation dieses SAV bei der Kundschaft verfängt – mehr noch, diesen Erfolg sogar übertrifft. Und dazu dürfte insbesondere der iX2 beitragen, der zunächst als BMW iX2 xDrive30 mit einer Leistung von 313 PS vorfährt und deren 64,8 kWh (netto) große Batterie für eine Reichweite je nach Ausstattung von 417 bis 449 Kilometer gut sein soll. Schaut man sich die Prognosen für das E-Modell für die verschiedenen Märkte an, dann erwartet man in Deutschland einen Anteil von 51 Prozent, in Großbritannien von 92 Prozent. Dahinter folgt Spanien (61 Prozent) vor Frankreich (55 Prozent).

X2 legt nicht nur an Länge zu

Wenn schon einen X2, dann auf jeden Fall die E-Version. Foto: BMW

Im Vergleich zum Vorgänger hat der neue X2 bei den Abmessungen deutlich zugelegt. Das alles, so sagt man bei BMW, soll in Kombination mit der Linienführung und Flächengestaltung die Sportlichkeit und Präsenz des neuen Modells unterstreichen. Zudem soll es sich vom X1 differenzieren. Der neue X2 hat demnach bei der Länge um beeindruckende 19,4 Zentimeter zugelegt. Damit misst er nun 4,55 Meter – genauso viel übrigens wie der X1.

Weniger stark, aber durchaus beachtenswert ist der Zuwachs in der Breite von 2,1 Zentimeter auf nun 1,84 Metern und in der Höhe um beachtliche 6,4 Zentimeter auf 1,590 Meter. Diese Zunahmen bei den Dimensionierung des X2 haben indes auch dazu geführt, dass der Neue auf den ersten Blick doch recht brachial erscheint. Bei der Abwägung zwischen diesem Eindruck und dem deutlichen Zugewinn an Platz haben sich die Entwickler dann doch für den Mehrwert für die Passagiere entschieden. Die jedenfalls können sich selbst im Fond – selbst dann, wenn man etwas größer ist – über ausreichend Kopf- und Kniefreiheit freuen. Fahrer und Beifahrer müssen sich zwar nicht wirklich über zu wenig Platz beklagen, doch vorn geht es doch eher etwas kuscheliger – sprich enger – zu.

Kopfstütze und Gurte nicht verstellbar

Das Cockpit ist auf den Fahrer zugeschnitten – und bietet eine gute Übersicht. Foto: BMW

Fahrer und Beifahrer nehmen dabei übrigens auf straffen Sportsitzen Platz, deren Kopfstützen leider in den Sitz integriert sind, also nicht an die verschiedenen Körpergrößen angepasst werden können. Gleiches trifft auf die Gurte zu – die ebenfalls nicht in der Höhe einstellbar sind: Für mich stellte das bei einer Körpergröße von 1,91 Meter zwar kein Problem dar, doch mein nicht ganz so großer Kollege aus der Schweiz beklagte dies, da der Gurt ihm am Hals streifte, auch wenn er es mit der Verstellung der Sitzhöhe auszugleichen versuchte.

Ansonsten ist das Cockpit wie bei BMW bekannt auf die Fahrerin oder den Fahrer ausgerichtet. Der Innenraum wird dabei von der flachen Armaturentafel mit dem neuen und schwebend erscheinenden Curved-Display bestimmt. Es sieht nicht nur gut aus, sondern, was viel wichtiger ist, ermöglicht eine intuitive Bedienung – und das kann zudem über eine gut funktionierende Sprachsteuerung erfolgen. Von der Qualitätsanmutung ist in diesem X2 alles ausgesprochen hochwertig, halt so, wie man es von BMW gewohnt ist.

Doch kommen wir zu den Fahrleistungen des iX2 xDrive30 (ab 56.500 Euro). Die sind, wie es sich für ein Auto mit 313 PS erwarten lässt, ausgesprochen sportlich. Die E-Motoren an Vorder- und Hinterachse sorgen für ein maximales Drehmoment von kraftvollen 494 Nm. Sie liegen – wie bei E-Autos üblich – sofort an und sorgen für eine dynamische Kraftentfaltung bei diesem knapp über zwei Tonnen schweren iX2.  In gerade einmal 5,6 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei völlig ausreichenden 180 km/h. Schon die reinen Daten hören sich vielversprechend an – doch auf den kurvenreichen Strecken im Hinterland von Cascais zeigt der iX2 seine wahren Stärken. Dank Allradantrieb und niedrigem Schwerpunkt aufgrund der im Unterboden verbauten Batterie liegt der iX2 satt auf der Straße, meistert selbst ausgesprochen flott gefahrene Kurven souverän. Dazu trägt auch der um 2,2 Zentimeter verlängerte Radstand (2,69 Meter) bei.

Ausgesprochen effizient

Der iX2 und der iX2 M35i (r.) konkurrieren um die Gunst der Kundschaft. Foto: BMW

Zudem wurden sämtliche Fahrwerkskomponenten neu entwickelt; so sorgt etwa eine neue Achskinematik im Zusammenspiel mit erhöhter Steifigkeit für besseres Einlenkverhalten. Die modulare Dreilenker-Hinterachse soll, so die Entwickler, die sportliche Fahrweise noch einmal steigern. Die Testfahrten in Portugal hinterlassen auf jeden Fall einen souveränen Eindruck. Gleiches trifft auf die Effizienz des iX2 zu: Laut WLTP soll der iX2 sich mit einem Verbrauch von 17,7 kWh/100 km begnügen. Bei den Testfahrten lagen wir – auch dank der Rekuperation bei hervorragenden 15,8 kWh/100 km.

Der Blick auf den Bordcomputer zeigt, dass wir aufgrund der Topografie der Strecke nach unserer Testfahrt eine Energiemenge von 11,9 kWh herausgefahren haben. Geladen werden kann der iX2 mit einer Leistung von bis zu 130 kW. Das ist überschaubar – reicht aber aus, um den Akku in 29 Minuten von 10 auf 80 Prozent zu bringen, an einer Wallbox kann mit bis zu 11 kW geladen werden, optional stehen 22 kW zur Wahl.

Zu einem späteren Zeitpunkt wird BMW vom iX2 auch eine leistungsschwächere Variante anbieten: der iX2 eDrive20 kommt auf 204 PS. Daneben gibt es den X2 nach wie vor auch als klassischen Verbrenner mit Diesel (X2 sDrive 20d/150 PS) und Benziner-Motoren (X2 sDrive20i/170 PS) An der Spitze beim Verbrenner-Angebot steht der BMW X2 M 35i xDrive mit einer Leistung von 300 PS. Mit ihm will BMW seine besonders sportlich orientierte Kundschaft abholen. Klar, auch der M 35i fährt sich sportlich, sehr sportlich sogar. Doch im direkten Vergleich liegen die Vorteile beim iX2. Er ist ebenso dynamisch – fährt sich durch seine Geräuscharmut aber deutlich entspannter, schlicht stressfreier. Die deutschen Kundinnen und Kunden sollten also vielleicht noch einmal in sich gehen, bevor sie sich für einen Verbrenner statt die E-Version entscheiden.

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