Geringere Lieferzeiten: Nachfrage nach Benzinern steigt

Geringere Lieferzeiten: Nachfrage nach Benzinern steigt
Die Fahrt an die Tankstelle ist derzeit nichts für schwache Nerven. © dpa

Die Nachfrage nach Neuwagen mit Benzinmotor steigt in den vergangenen Monaten wieder. Das geht aus Angaben des Autokauf-Vergleichsportals Carwow hervor.

Hauptgrund seien die kurzen Lieferzeiten, sagte Carwow-Geschäftsführer Philipp Sayler von Amende: „Die Leute, die jetzt im Lockdown ein Auto kaufen, brauchen es meistens sofort. Verbrenner sind schneller lieferbar.“

Benziner und Dieselautos könnten die Händler im Durchschnitt nach zwei bis vier Monaten übergeben, „da gibt es keinen Engpass“. Die Lieferzeit für ein E-Auto betrage im Durchschnitt fünf bis sechs Monate, sagte Sayler von Amende der Nachrichtenagentur dpa. Ein paar E-Modelle sind schon in drei bis vier Monaten lieferbar – vor allem solche, die schon etwas länger im Markt sind oder die auf einer eigenen Elektro-Plattform stehen. Jetzt seien aber viele neue Elektro- und Hybrdid-Modelle auf den Markt gekommen, „da gibt es oft lange Lieferzeiten“, sagte der Carwow-Chef.

Schaut man sich indes dies Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) vom Januar an, dann ist die stärkere Nachfrage nach Benzinern dort nicht ablesbar – im Gegenteil. SO gingt die Anzahl von benzbetriebener Neuwagen im Januar um über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück.

Hohe Lieferzeiten beim Elektro-Mini

Ausreißer seien Modelle, die sich eine Plattform teilen mit Verbrennern, „da lässt sich die Produktion nicht beliebig hochfahren“. So habe der Elektro-Mini 10 Monate Lieferzeit. Auf den Fiat 500 Elektro müsse der Käufer sogar 12 bis 14 Monate lang warten, hieß es.

Der Mini Cooper SE kostet über 32.000 Euro. Foto: BMW

Nur die Version mit Topausstattung, mit der der Autobauer besser verdient, ist den Angaben zufolge schon in vier Monaten zu haben. Das sei beim Mazda MX30 und beim Opel Mokka-e genauso gewesen.

Kaufprämie hat Markt beeinflusst

Dass kleine E-Autos mit 40 oder sogar 50 Prozent Nachlass auf den angegebenen Kaufpreis zu haben seien, liege an der mit eingerechneten staatlichen Kaufprämie. „Das ist nicht der Hersteller, der sein Auto mit Rabatten auf den Markt drückt“, sagte Sayler von Amende. In Deutschland habe die Förderung den Markt gewaltig in Richtung E-Auto verschoben. Der Lockdown habe das momentan zwar geändert, „aber der Trend ist nach wie vor da, der Anteil der E-Autos wird wachsen“.

Das Portal Carwow zählt nach eigenen Angaben monatlich 3,5 Millionen Besuche von potenziellen Autokäufern, die ihr Wunschfahrzeug konfigurieren können und dann Angebote von Vertragshändlern erhalten. (FM/dpa)

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