Nissan 370Z: Erschwingliche Sportlichkeit

328 PS für 38.000 Euro

Nissan 370Z: Erschwingliche Sportlichkeit
Der Nissan 370 Z ist mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis ausgestattet © Nissan

Mit einem Basispreis unter 40.000 Euro gehört der Nissan 370Z zu den Sportwagen mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis auf dem deutschen Automobilmarkt. Der Fahrspaß kommt dabei nicht zu kurz.

Von Silke Koppers

Er ist einer der erschwinglichen Sportwagen: der 370Z von Nissan. Mit einem Basispreis von 38.690 Euro ist er sogar derzeit der einzige seiner Art, der unter der 40.000 Euro-Marke liegt. Für den Antrieb des "Sushi-Porsche" sorgt der 3,7-Liter große V6-Motor mit 241 kW/328 PS Leistung und einem maximalen Drehmoment von 366 Nm bei 5200 U/min. Wer hier zum Vergleich einen Mercedes SLK oder einen Audi TT heranziehen möchte, sollte das lassen. Denn der Serien-TT ist nicht mit einem solch potenten Motor erhältlich wie der Nissan 370Z, und der SLK liegt mit einem vergleichbaren Antrieb preislich über 50.000 Euro.

23.000 Euro günstiger als Cayman S

Wer all diese Fahrzeuge schon einmal gefahren ist, weiß, dass der sportliche Nissan eher an den Porsche Cayman S denken lässt als an ein anderes Modell. Der Nissan 370Z wirkt bereits durch den weit nach unten gezogenen Lufteinlass in der Front, seine flache Erscheinung und die muskulösen Flanken äußerst dynamisch. Die Bumerang-förmigen Rückleuchten und der kleine Spoiler am Heck unterstreichen seine sportlichen Ambitionen.

Gut, im Gegensatz zum Flitzer aus Zuffenhausen sitzt der Motor beim Nissan vorn und damit nicht gattungsgerecht hinten oder in der Mitte. Auch ist die Verarbeitung im Innenraum nicht so akkurat und die Ausstattung nicht so edel, aber irgendwo muss ja die Preisdifferenz von mehr als 23.000 Euro zum Porsche Cayman S herkommen.

Mehr als zehn Liter nicht unüblich

Der Innenraum des Nissan 370 Z ist nicht ganz so elegant wie bei Porsche Nissan

An Fahrfreude mangelt es im Nippon-Zweisitzer jedenfalls nicht. Bereits kurz über Leerlaufdrehzahl schiebt der Motor den Hecktriebler vehement nach vorn. Zügig und gleichmäßig entfaltet sich von da an die Leistung, bis der Zeiger des Drehzahlmessers bei rund 7500 Touren in den Begrenzer läuft. Untermalt wird dies vom sportlichen Röhren der sechs Zylinder. Am besten passt dazu die knackige Sechsgang-Handschaltung - auch wenn die optionale siebenstufige Automatik, die ihren Schaltrhythmus dem Fahrstil anpasst, gute Arbeit leistet. Doch wer es wirklich sportlich mag, wählt die Handschaltung.

Sparen kann man hingegen kaum bei den Spritkosten, höchstens durch frühes Schalten und vorausschauendes Fahren. In der Regel verbraucht der Nissan 10,5 Liter Super Plus auf 100 Kilometern. Unterstützt wird das Fahrvergnügen durch den niedrigen Schwerpunkt in Verbindung mit dem relativ geringen Gewicht und dessen gleichmäßiger Verteilung zwischen den Achsen. Hinzu kommt die präzise Lenkung und die punktgenau zupackenden Bremsen; beides flößt Vertrauen ein und ermöglicht eine herrliche Kurvenhatz über Landstraßen.

Auf der Suche nach der Sitzposition

Zügig beschleunigt der Nissan 370 Z Nissan

Trotz der straffen Fahrwerksabstimmung bietet der Renner nicht zuletzt auch wegen der recht soliden Sportsitze einen ordentlichen Rest-Komfort für den Alltagseinsatz. Ärgerlich ist allerdings, dass die Lenksäule nur in der Höhe verstellbar und somit die richtige Sitzposition nicht immer einfach zu finden ist.

Lange Reisen sind - was für einen Sportwagen nicht unüblich ist - aufgrund des kleinen Kofferraumvolumens von 235 Litern nicht angeraten. Hier passt lediglich leichtes Wochenendgepäck hinein. Auch hinter den Sitzen können nur sehr kleine Gepäckstücke untergebracht werden; das Handy und die Geldbörse finden aber weiterhin im Handschuhfach Platz. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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