Kia Optima: Unterschätzter Markenbotschafter

Kombi fehlt noch

Kia Optima: Unterschätzter Markenbotschafter
Kia hat den Optima dezent überarbeitet. © Kia

In Deutschland spielt der Kia Optima nur eine stark untergeordnete Rolle. Nach dem dezenten Facelift bahnt sich aber auch für deutsche Verhältnisse so etwas wie Hoffnung für die Mittelklasse an.

Der Kia Optima ist ein wahres Massenauto. Weit über eine Million Exemplare verlassen alljährlich die über den Globus verstreuten Werke – doch nach Deutschland gelangen nur wenige Hundert Stück. Schade eigentlich, denn – so viel sei vorweggenommen – der Euro-Koreaner ist ein richtig gutes Auto. Daher betont Kia Motors Deutschland-Chef Steffen Cost vorsichtshalber noch einmal, dass die ab 24.990 Euro startende Mittelklasse den Charakter eines Markenbotschafters habe.

Kombiversion des Kia Optima ab 2016 - vielleicht

Das beginnt mit dem Design, das die Gestalter um Peter Schreyer in Frankfurt zeichneten und für das neue Modell behutsam weiterentwickelten, geht über den mit ordentlich Know How aus dem Rüsselsheimer Entwicklungszentrum gefütterten Diesel und endet noch lange nicht mit dem inzwischen ausgereiften Interieur.

Vielleicht liegt der Knackpunkt ja am fehlenden Kombi. Das Problem soll nächstes Jahr gelöst werden. Und ein bisschen mehr Auswahl bei den Motoren könnte er durchaus haben – der auf 104 kW/141 PS erstarkte 1,7-Dieselmotor ist womöglich doch etwas dünn. Da wäre allerdings noch der Zweiliter-Benziner mit 120 kW/163 PS. Andererseits dürfte der Selbstzünder den Ansprüchen der meisten Kunden einer „Brot- und Butter“-Klasse schon ziemlich nahe kommen.

Kia Optima CRDi kein Pulsbeschleuniger

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Der Kia Optima soll sich mit 4,2 Litern Diesel zufrieden geben Kia

Erste Proberunden mit der CRDi-Ausgabe, deren Aggregat kultiviert läuft, zeigen akzeptable Fahrleistungen, wenngleich sie natürlich kein Pulsbeschleuniger ist. Doch die Elastizität geht in Ordnung, man kann den Selbstzünder schaltfaul fahren angesichts 340 Nm Drehmoment ab 1750 Touren. Die sechs Gänge rasten auffällig leichtgängig ein, der Schalthebel schmeichelt außerdem der Hand. Darüber hinaus haben sich die hauseigenen Techniker etwas einfallen lassen und die bisherige Wandlerautomatik analog zum Cee’d durch das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe ersetzt.

Man muss wirklich Pedant sein, um diese Art der Kraftübertragung zu spüren – allenfalls die Anfahrcharakteristik mit der Lamellenkupplung, die auf ein Ölbad verzichtet, verrät es. Die Schaltvorgänge erfolgen wirklich geschmeidig, selbst unter plötzlich einsetzender Volllast gibt es keine ruckartige Arbeitsweise. Den gemittelten Verbrauch nach NEFZ beziffert der Hersteller auf 4,2 Liter je 100 km – mit der Automatik sind es vernachlässigbare 0,2 l mehr. Das verkaufsfördernde Effizienzlabel A+ ist jedenfalls gesichert.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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