Skoda Octavia 4×4: Allrad für den Alltag

Der Skoda Octavia Combi sieht nicht nur schick aus, er bietet auch ansprechende Fahrleistungen – vor allem mit Allradantrieb. Aber auch der Tankwart hat Grund zur Freude.

Von Frank Mertens

Früher waren Autos mit Allradantrieb vor allem etwas für Leute, die abseits asphaltierter Straßen unterwegs sein wollten. Doch die Zeiten, in denen sich insbesondere Förster oder Waldarbeiter für ein solches Auto entschieden haben, sind längst vorbei. Zwar ist der Anteil der verkauften Allradler am Gesamtabsatz verschwindend gering, doch die Vorteile der Vierradantriebes liegen auf der Hand: Die Traktion ist im Vergleich zu einem Front- oder Hecktriebler schlicht besser.

Hohe Sicherheitsreserven

Entsprechend bietet ein Allradler ein hohes Maß an Sicherheitsreserven. Und die benötigt man vor allem dort, wo das Auto zumeist gefahren wird: auf der Straße nämlich. Um zu sehen, was ein Allradler kann, haben wir den Skoda Octavia Combi 4x4 mit 2.0 FSI-Aggregat getestet.

Wer mit ihm nur in der Stadt unterwegs ist, wird den Unterschied zu anderen Antriebsarten gar nicht feststellen, außer beim Tankstopp. Denn der Allradantrieb sorgt für einen Mehrverbrauch von mindestens einem halben Liter auf 100 Kilometern.

Seine wahren Qualitäten offenbart der Skoda Octavia 4x4 erst dann, wenn die Straßenbeschaffenheit schlecht wird und zudem Nässe hinzukommt. Hier fühlt sich der im Januar 2005 in Deutschland auf den Markt gekommene Allradler der Tschechen, sieht man vom reinen Offroad-Einsatz ab, in seinem Element.

Bewahrt die Ruhe

Das Cockoit ist übersichtlich Foto: Werk

Selbst in flott gefahrenen Kurven lässt sich der 2.0 FSI (110 kW/150 PS) nicht aus der Ruhe bringen. Dort, wo Autos mit Front- oder Heckantrieb Traktionsprobleme bekommen hätten, hält der Skoda dank seiner elektronisch geregelten Drehmomentverteilung treu die Spur. So vermittelt der Skoda dem Fahrer ein Gefühl der Sicherheit. Und wer mit dem Tschechen partout ins leichte Gelände will, kann dies natürlich mühelos tun.

Im Vergleich zum herkömmlichen Octavia Combi wurde der 4x4 um 23 Millimeter höher gelegt. Das es sich bei ihm um einen Allradler handelt, ist auf den ersten flüchtigen Blick gar nicht festzustellen, man erkennt es neben der leichten Höherlegung nur am Schriftzug am Heck. Das Fahrwerk ist mit dem des frontangetriebenen Octavia identisch: Auch beim 4x4 kommen eine McPherson-Vorderachse und eine Mehrlenker-Hinterachse zum Einsatz, die bereits bei anderen Modellen für gute Fahreigenschaften sorgen. Im 4x4 kommt indes noch eine elektronisch geregelte Haldex-Lamellenkupplung zum Einsatz, die abhängig von der Straßenbeschaffenheit den Hinterachsantrieb aktiviert.

Gute Fahreigenschaften

Der 4x4 hat Kraft genug, um auch schwere Dinge zu ziehen Foto: Werk

An den Fahrleistungen des 2.0 FSI-Vierzylindermotors (Einstiegspreis 24.440 Euro) gibt es nichts zu mäkeln. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt er in 9,7 Sekunden, die Spitzengeschwindigkeit ist bei 202 km/h erreicht. Mehr braucht man wirklich nicht. Das Sechsganggetriebe arbeitet ebenso präzise wie die Lenkung, die eine gute Rückmeldung vermittelt.

Doch der Fahrspaß findet sein Ende beim Tankstopp. Während der Hersteller einen Verbrauch von 8,4 Litern angibt, lag er bei unseren Testfahrten knapp bei 10,1 Litern. Das ist hoch, zu hoch. Vor allem weil der 4x4 mit SuperPlus betankt werden will. Angesichts dieses Verbrauchs geht unsere Empfehlung klar zum 1.9 TDI (77 kW/105 PS), der mit 6 Litern nicht nur deutlich weniger verbraucht, sondern auch noch 800 Euro günstiger ist.

Doch bis auf den Verbrauch ist der Allrad-Skoda nicht zu beanstanden. Die Qualität des Innenraums ist, so wie man es von den Tschechen kennt, erstklassig. Die Instrumente sind intuitiv zu bedienen und gut lesbar. Die Sitze sind bequem und bieten einen guten Seitenhalt. Vor allem bietet der Octavia Combi eine hohe Funktionalität: Sein Kofferraumvolumen ist mit 580 Litern groß genug, um einen längeren Familienausflug zu unternehmen.

Keine Beiträge vorhanden