Unfallbilanz 2023: Zahl der Verkehrstoten angestiegen

Unfallbilanz 2023: Zahl der Verkehrstoten angestiegen
Die Polizei hat einen Unfallort abgesichert. © dpa

Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes sind im Vorjahr mehr Menschen im Verkehr gestorben als noch 2022. Insgesamt gab es 2830 Verkehrstote.

Die Zahl der Verkehrstoten ist im vergangenen Jahr in Deutschland angestiegen. Insgesamt starben 2830 Menschen bei Verkehrsunfällen. Im Vergleich zu 2022 entspricht dies einem Anstieg auf 42 Personen bzw. 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte.

Einen Anstieg gab es auch bei den Verletzten: 364 900 Menschen wurden in 2023 bei Verkehrsunfällen verletzt, 1,0 Prozent mehr als 2022.

Zahlen unter Vor-Corona-Niveau

Die beiden Zahlen liegen aber unter dem Vor-Corona-Niveau: Im Vergleich zum Jahr 2019 zogen sich 7,1 Prozent weniger Menschen tödliche Verletzungen zu, und 5,0 Prozent weniger Menschen wurden verletzt. Die Gesamtzahl von 2,5 Millionen registrierten Unfällen im Jahr 2023 bedeutet einen Anstieg von 4,5 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Bundesamt mitteilte.

Die Zahl der Unfälle mit Sachschäden stieg demnach um 5 Prozent auf 2,2 Millionen, die der Unfälle mit Personenschäden um 0,4 Prozent auf rund 290 800. Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatte die Polizei den Angaben zufolge noch rund 2,7 Millionen Unfälle registriert, darunter 300 000 mit Personenschaden.

Meiste Todesopfer in Sachsen-Anhalt

Die meisten Todesopfer gab es 2023 gemessen an der Einwohnerzahl im Straßenverkehr in Sachsen-Anhalt mit 59 und in Niedersachsen mit 52 je einer Million Einwohnerinnen und Einwohnern. Weit unter dem Bundeswert von 34 Getöteten je einer Million Einwohnern lagen die Stadtstaaten Bremen mit 18, Hamburg mit 15 und Berlin mit 9 Menschen, die starben. Das gilt auch für Nordrhein-Westfalen mit 24 Getöteten.

Detailliertere Ergebnisse liegen dem Bundesamt für den Zeitraum Januar bis November 2023 vor. Demnach gab es einen starken Anstieg von 12,3 Prozent bei den getöteten Fußgängerinnen und Fußgängern. Deutliche Rückgänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden dagegen bei den getöteten Insassen von Güterkraftfahrzeugen mit minus 13,3 Prozent und bei den getöteten Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern mit minus 7,6 Prozent ermittelt.

Mehr getötete Fufgänger

Indes stieg die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Fußgängerinnen und Fußgängerum mehr als 12 Prozent. Vor diesem Hintergrund mahnte die Deutsche Verkehrswacht (DVW), ungeschützte Verkehrsteilnehmende nicht aus dem Blick zu verlieren. „Alle drei Stunden stirbt ein Mensch im Straßenverkehr; jeden Tag werden 1000 verletzt. Die Situation bleibt inakzeptabel, auch wenn sich die Unfallzahlen im langjährigen Vergleich positiv entwickeln mögen“, so DVW-Präsident Kurt Bodewig.

Wie Bodewig hinzufügte, müsse die Prävention verstärkt werden. „Wir müssen erfolgreiche Angebote wie die intensive Verkehrserziehung in Kita und Schule oder praktische Trainings stärken und ausbauen. Besonders ungeschützte Menschen im Fuß- und Radverkehr, sowie Kinder und Ältere müssen im Fokus unserer Bemühungen bleiben.“ (dpa/FM)

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