TomTom und Inrix haben die Stauzeiten des vergangenen Jahres untersucht. Beide Unternehmen kamen aufgrund verschiedener Parameter zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Die Autofahrer in München und Stuttgart mussten 2016 viel Geduld aufbringen. Laut dem Inrix 2016 Traffic Scorecard verbrachten die Münchner Autofahrer durchschnittlich 49 Stunden im Stau.
Laut dem TomTom Traffic Index standen die Autofahrer in und um Stuttgart am längsten im Stau. Auf 132 Stunden Zeitverlust kommt der Index oder laut TomTom rund 16,5 Arbeitstage.
Deutsche Städte im weltweiten Vergleich hinten
Doch Stuttgarter und Münchner können sich trösten. Im weltweiten Ranking der staureichsten Städte liegen sie unter ferner liefen. TomTom hat bei 390 Städten aus 48 Ländern Mexiko City, Bangkok und Jakarta als staureichste Städte ermittelt. Stuttgart landet in diesem Vergleich auf Platz 67.
Inrix untersuchte 1064 Städte in 38 Ländern. Dabei landete Los Angeles auf dem ersten Platz vor Moskau und New York. Hier belegt München den 29. Rang, Köln und Stuttgart folgen auf den Plätzen 36 und 37. In Berlin, wo derzeit sehr erbittert über die ökologische Verkehrswende diskutiert wird, mussten die Autofahrer 40 Stunden im Stau verbringen. Während diese Stauzeit den einzelnen Autofahrer 2127 Euro kostete, entfallen auf die Stadt 4,34 Milliarden Euro. "Das hohe Verkehrsaufkommen kostet die Wirtschaft Milliarden, es wirkt sich auf Unternehmen aus und kommt die Verbraucher teuer zu stehen. Deutschland muss sich überlegen, wie es mit der wachsenden Straßenfracht aus Süd- und Osteuropa umgehen will, die den Straßenverkehr weiter belastet", sagte Graham Cookson, Chefökonom bei INRIX. "Damit wir das hohe Verkehrsaufkommen bewältigen können, müssen wir neue Optionen in Betracht ziehen, wie etwa mehr Home-Office-Möglichkeiten oder Investitionen in Big Data, um die Transportsysteme effektiver und intelligenter zu machen", fügte er hinzu.
Autobahnabschnitt auf A3 verkehrsreichste Straße
Die verkehrsreichste Straße Deutschlands laut Inrix war im vergangenen Jahr der Streckenabschnitt auf der A3 zwischen der Ausfahrt Dreieck Köln-Heumar in Richtung Norden bis zur A1. Hier standen Autofahrer im vergangenen Jahr 37 Stunden im Stau. (AG/TF)