Neuer Protest-Trend: Luft raus statt Klebe-Blockade

Neuer Protest-Trend: Luft raus statt Klebe-Blockade
An der Tankstelle ist das Aufpumpen zwar bequem, ohne Luft aber geht der Reifen sehr schnell kaputt. © SP-X

Früher setzten Klimaaktivisten auf Klebe-Aktionen, nun lassen sie vermehrt Luft aus SUV-Reifen. Wohl dem, der einen Kompressor an Bord hat.

Autoreifen pumpen die meisten wohl an der Tankstelle auf. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, wieder Luft in den Pneu zu bekommen. Das hilft auch bei einer neuen Protestform von Klimaaktivisten.

Einem Bericht des „Spiegel“ zufolge registriert die Polizei seit dem Sommer intensive Aktivitäten von „Reifenplättern“. Diese lasse vornehmlich bei teure SUV durch eine Manipulation am Ventil die Luft aus dem Reifen und zeigen das dem Fahrer per Bekennerschreiben an. Da sie die Reifen ohne Sachbeschädigung entlüften, handelt es sich nicht um eine Straftat. Für Betroffene ist das mindestens ärgerlich, potenziell sogar gefährlich, wenn sie die Manipulation nicht vor Fahrtantritt erkennen.

Notfalls hilft auch eine Luftpumpe

Beheben lässt sich der Plattfuß relativ leicht, solange der Reifen nicht beschädigt ist. Viele neuere Fahrzeuge verfügen anstelle des Ersatzreifens über ein Reparaturset, das auch einen Kompressor enthält, der an der 12-Volt-Steckdose im Cockpit betrieben wird. Im Zubehörhandel gibt es zu Preisen um die 40 Euro ähnliche Geräte, teilweise auch mit Akku. Notfalls hilft auch eine Stand- oder Fußluftpumpe mit einem Aufsatz für das sogenannte Schrader-Ventil, wie sie für manche Fahrräder benutzt wird. Allerdings dürfte das Pumpen eine Weile dauern. Auch die elektrischen Modelle benötigen im Schnitt fünf bis zehn Minuten pro Reifen.

Welcher Luftdruck mindestens nötig ist, steht bei den meisten Autos auf einem Aufkleber im Rahmen der Fahrertür, manchmal auch auf der Innenseite des Tankdeckels oder im Handschuhfach. Notfalls hilft ein Blick in die Betriebsanleitung. Gemessen und befüllt wird idealerweise bei kaltem Reifen. Generell empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle des Luftdrucks, viele Experten raten zu einem Zweiwochen-Rhythmus. Bei zu wenig Luft können sich Bremsweg verlängern und das Kurvenverhalten verschlechtern. Zudem steigt der Spritverbrauch. (SP-X)

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