Toyota Corolla Cross: Effizient, aber etwas laut

SUV mit Hybridantrieb

Toyota Corolla Cross: Effizient, aber etwas laut
Der neue Corolla Cross von Toyota füllt die Lücke zwischen dem C-HR und dem RAV 4. © Toyota

Der Toyota Corolla ist das bekannteste Modell der Japaner. Nun gibt es ihn auch als Cross – und damit setzt man auf den SUV-Boom.
Damit füllt Toyota die Lücke zwischen dem stylischen Toyota C-HR und dem recht großen RAV 4. Der Corolla Cross ist natürlich mit einem Hybridantrieb unterwegs.

Das jüngste Modell tritt im typischen Gewand von Autos in der SUV-Kompaktklasse an. Dort hat er sich indes einer harten Konkurrenz zu stellen. Gewaltige Frontpartie mit einem steilen Kühler, eingerahmt von angeschrägten LED-Augen. Dazu deutlich ausgestellte Kotflügel, ein gerades Heck mit großer Klappe.

Allradvariante mit zwei E-Motoren

Während andere Hersteller inzwischen die optische Aufrüstung gerne durch geschmeidige Eleganz ersetzen, bleibt Toyota mit dem Corolla Cross seinem „Hier komm ich“-Image treu. Gleichzeitig pflegen die Japaner ihren Ruf, dank Hybrid-Technik die Kunden mit recht genügsamem Verbrauch zu locken.

Der Toyota Corolla Cross bietet im Innenraum ein eher nüchternes Ambiente. Foto: Toyota

Der Corolla Cross hat einen E-Motor an Bord, beim Allradmodell sind es zwei. Die werden von einer kleinen Lithium-Ionen-Batterie mit gerade mal etwas 1,5 kWh versorgt. Im Gegensatz zu früheren Hybrid-Modellen haben die Stromer an Kraft zugelegt. Sie erhöhen die Leistung des Zwei-Liter Vierzylinders von 157 PS auf beachtliche 197 PS.

E-Motor am Heck mit 41 PS

Beim Test-Corolla mit Allradantrieb, gleichzeitig die Nobelversion, ist für die Power an der Hinterachse ein eigener E-Motor zuständig ist. Während die vorderen Räder stets von Verbrenner und Elektroherz versorgt werden, kümmern sich die 41 PS des Hecktriebwerks ausschließlich um ihren Bereich. Der daraus entstehende Allradantrieb wird von einer aufwendigen Elektronik stets so gesteuert, dass der Cross immer die optimale Haftung bietet. Eine Technik, die auch bei vielen reinen E-Autos wie dem VW ID.5 genutzt wird. Im kurvigen Terrain bei Barcelona, auf Schotterpisten abseits fester Straßen, aber auch in engen Biegungen wusste der Toyota zu überzeugen. Ob sich die Mehrkosten für den Allradantrieb in Höhe von 2.000 Euro wirklich lohnen, hängt sicher von den geographischen Umständen eines neuen Kunden ab.

Allrad oder Frontantrieb, beide verwöhnen durch eine präzise Lenkung mit feinfühliger Unterstützung des Bordrechners. Das gleiche gilt für die gut dosierbaren Bremsen, mit denen sich die Cross-Fahrer schnell anfreunden dürften.

Motor wird sehr laut

Wie üblich, bekommen die dann vom hektischen Hin und Her des stetigen Wechselspiels der beiden Antriebe nichts mit. Das System ist so konfiguriert, dass der Benziner immer in einem Fenster agiert, in dem der wenigste Sprit im Verhältnis zum Tempo, der Streckenbeschaffenheit und anderer Bedingungen verbraucht wird.

Für die Besatzung eines Corolla Cross hat das eine etwas unerwartete Wirkung. Schon beim Beschleunigen von 40 auf 80 km/h bei leicht ansteigender Landstraße müht sich der Verbrenner schnell auf die nötige Drehzahl zu kommen. Dabei dreht er so geräuschvoll nach oben, dass nur echte Fans eines kernigen Motorklangs alter Schule auf ihre Kosten kommen.

Niedriger Verbrauch

Der Toyota Corolla legt beim Design keinen Wert auf Zurückhaltung. Foto: Toyota

Fraglich, ob sich empfindlichere Kunden an das akustische Schauspiel aus dem Motorraum gewöhnen können. Aber immerhin bietet ihr Toyota bei alledem ordentliche Durchzugskraft in allen Lebenslagen. Und vor allem einen wirklich niedrigen Verbrauch. 6,3 Liter auf 100 km meldet der im Bordcomputer angesiedelte Buchhalter bei normaler bis zügiger Fahrt, bei der es auch mal recht steil bergauf ging. Der Normwert ist einen Liter günstiger. Zugegeben fühlt sich der Corolla Cross aber in den Händen gelassenen-entspannter Menschen hinterm Steuer am wohlsten, lässt sie das zwar weitgehend nüchterne, aber solide Ambiente im Innenraum genießen. Hinzu kommen die Segnungen der Vernetzung und der Nutzen der über 30 Assistenzsysteme, von denen einige bislang nur eine Klasse höher zu haben waren.

Natürlich hat Toyota mit seinem kompakten SUV die Kunden im Blick, die ein reines E-Auto aus Preisgründen oder aus Reichweitenangst nicht ins Kalkül ziehen. Oder auch Menschen, die schlicht nicht auf ihren Verbrennungsmotor verzichten wollen oder können. Toyota spricht vom „selbstladenden Hybrid“, bei dem man sich um Ladesäulen nicht kümmern muss. Die andere Seite der japanischen Medaille: Wenn bald abgasfreie Zonen in den Innenstädten eingerichtet werden, bleibt der Toyota Corolla ausgesperrt. (SP-X)

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