Schweigsamer Kraftprotz: Chrysler 300C CRD

Im Chrysler 300C CRD Touring arbeitet der gleiche überzeugende Dieselmotor wie in zahlreichen Mercedes-Modellen. Dennoch spricht bei der Kaufentscheidung einiges für das amerikanische Auto.

Von Stefan Grundhoff

Bislang war der Chrysler 300C kaum mehr als ein exklusiver Außenseiter. Mehr als ein Jahr nach seiner Premiere ist er noch immer ein Hingucker. Mit dem neuen Dreiliter-Diesel von Mercedes-Benz ist er die günstigste Wahl standesgemäß in der Premiumklasse unterwegs zu sein. Extravagantes Design, 218-Diesel-PS und opulente Platzverhältnisse - das ganze ab 36.600 Euro - das ist sonst nahezu undenkbar.

Diesel-Hightech

Der mächtige Chrysler 300C betört uns seit seiner Vorstellung mit grandiosem Design und exklusivem Ambiente. Doch auf einen Dieselmotor musste man zu lange warten. Dafür gibt es jetzt Hightech erster Klasse. Der neue Dreiliter-Commonrail-Diesel hat in den letzten Monaten bereits die Runde durch die Mercedes-Benz-Produktpalette gemacht, ist unter anderem in E-, ML- und C-Klasse zu bekommen. Bald werden die neuen Varianten von R- und S-Klasse folgen.

1602 Liter Stauraum Foto: Press-Inform

Doch die günstigste Möglichkeit, den 510 Nm starken Sechszylinder zu fahren, gibt es ab November im Chrysler 300C. Hier musste man bislang einen Spagat machen. Die beiden Sechszylinder mit 2,7- und 3,5-Liter-Motor waren zwar gut unterwegs, nervten aber mit einer betagten Viergang-Automatik. Prachtstück war der 5,7-HEMI mit acht Zylindern, 340 PS/525 Nm und prächtigen Fahrleistungen. Das künftige Volumenmodell heißt 300C CRD.

Leiser 218 PS starker Diesel

Zukünftig dürften die Chrysler-300C-Verkäufe deutlich zulegen. Denn der 218 PS starke Sechszylinderdiesel hat Fahrleistungen, die sich vor einem 5,7-V8 nicht verstecken müssen. Die technisch-optische Symbiose scheint beim fünf Meter langen Nordamerikaner mit Produktionsstätte Graz perfekt. Der Diesel säuselt selbst bei Vollgasüberholvorgängen nur leise vor sich hin und arbeitet betont lässig mit der bekannten Fünfgang-Automatik von Mercedes zusammen. Das maximale Drehmoment von 510 Nm steht ab 1600 U/min zur Verfügung.

Besonders beeindruckend präsentiert sich der 300C als Touringversion. 0 auf 100 km/h in 7,9 Sekunden und knappe 230 km/h Spitze sind kraftvolle Fahrleistungen. Dazu soll sich der zwei Tonnen schwere Amerikaner mit 8,3 Litern Diesel auf 100 km zufrieden geben. Zudem gibt es einen serienmäßigen Partikelfilter und die Schadstoffklasse Euro4.

Ideale Langestreckenlimousine

Im Fahrbetrieb deutet abgesehen vom bärenstarken Anzug kaum etwas auf das Dieselaggregat hin. Nach innen und außen wurde der Klang des neuen Aluminiumtriebwerks souverän gekapselt. Wie seine benzinbetriebenen Brüder ist der 300C eine ideale Langstreckenlimousine - nunmehr auch mit aktueller Dieseltechnik und vernünftigen Verbräuchen.

So gibt es am neuen 300C CRD kaum etwas auszusetzen. Die Platzverhältnisse sind gigantisch: Platz für fünf Personen oder bis zu 1602 Liter Stauraum in einem exklusiven Tourer wünschen sich viele. Die Bedienung ist übersichtlich, aber Interieur und Haptik lassen gerade Premiumkunden mit den Augenbrauen spielen. Hier bietet der Chrysler zwar kein Premium, aber einen Kampfpreis.

Leise säuselt der Dieselmotor selbst bei Überholvorgängen. Foto: Press-Inform

Die sehr gut ausgestattete Basisversion kostet gerade einmal 36 600 Euro; der mächtige Touring 2400 Euro mehr. Dafür gibt es sonst nicht einmal einen Mercedes E 220 CDI - mit Vierzylindern und müden 150-Diesel-PS. Audi A6, 5er BMW oder Mercedes E-Klasse sind entsprechend ausgestattet und motorisiert mehr rund 25 Prozent teurer. Der Chrysler bietet bereits in der Basis unter anderem ESP, Xenonlicht, 18-Zoll-Radsatz, Einparkhilfe, Klimaautomatik und Soundsystem. Fehlen zum automobilen Glück nur Ledersitze und DVD-Navigation. Die Blicke der automobilen Umgebung sind einem zudem sicher.

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