Nissan Almera 2.2 dCi: Halbherzige Diesel-Offensive

Nissan will den Almera durch die neuen Dieselaggregate aufwerten. Allerdings können die Japaner nur Euro 3-Motoren bieten.

Stefan Grundhoff

Bisher fristet der Nissan Almera in der Kompaktklasse ein eher unscheinbares Dasein. Die europäische Konkurrenz der Golfklasse ist einfach zu stark. Mit einer Dieseloffensive soll der Almera jetzt neue Käufer gewinnen. Neben einem 1,5 dCi mit 60 KW/82 PS und einem 2,2 dCi mit 82 KW/112 PS leistet das neue Topmodell beachtliche 100 KW/136 PS. Diese Leistung verhilft dem Fronttriebler zu beachtlichen Fahrleistungen.

Überzeugende Leistung

Optisch fällt der Nissan Almera dagegen kaum auf. Daran ändert auch das frische Facelift wenig. Auffällig allein die neuen Doppelscheinwerfer in Klarglasoptik. Ansonsten bleibt er seine Linie treu und vermittelt statt ambitioniertem Design eher vertraute Solidität. Immerhin kann sich das Heck sehen lassen.

Seine sportliche Leistung von 100 KW/136 PS sieht man dem Nissan Almera 2.2 dCi an keiner Ecke an. Der Motor lässt jedoch kaum Wünsche offen. Das maximale Drehmoment beträgt bei 2.000 U/min giftige 304 Nm, den Spurt 0 - 100 km/h schafft er in 9,2 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit beträgt beachtliche 200 km/h. Dabei hält sich der Durchschnittsverbrauch mit durchschnittlich 5,9 Litern Diesel auf 100 Kilometern überaus angenehm zurück. Leider schafft das neue Topmodell jedoch nur die schlappe Schadstoffklasse Euro 3. Einen Partikelfilter gibt es ebenfalls nicht.

Ausstattung konzentriert sich aufs Nötige

Nüchternes Cockpit des Almera

Der Innenraum des Nissan Almera wirkt aufgeräumt und übersichtlich. Kein Schnick-Schnack - ebenso wie außen gibt es keine negativen Überraschungen. Das gute Bild stören allein der Lichtschalter am Blinkerhebel und die fehlende Längsverstellung des griffigen Lenkrades. Armaturenbrett, Sitze und Verkleidungen wirken solide, zum Teil jedoch nicht gerade hochwertig. Die gut ablesbaren Instrumente liegen gut im Blick, ebenso das große Zentraldisplay in der Mitte. Hier bekommt der Fahrer unter anderem Informationen über Klimaelektronik, Navigation und Soundsystem. Die Sitze passen gut und lassen sich vielfältig verstellen, sind jedoch mit einem schweißtreibenden Stoff bezogen.

Die Platzverhältnisse im Nissan enttäuschen ebenfalls nicht. Hinten geht es klassenüblich etwas beengter zu. Immerhin gibt es eine Easy-Entry-Funktion, die das Einsteigen erleichtert. Der Kofferraum reicht mit seinem Volumen von 355 bis 1.020 Liter auch für den längeren Urlaubstrip.

Klassenübliches Sicherheitspaket

Neben dem drehfreudigen Motor überzeugt das Fahrwerk des Nissan Almera. Bodenwellen schlucken die angenehm straffen Dämpfer ohne Probleme. Im Grenzbereich reagiert der Asienimport nahezu neutral. Die Lenkung ist leichtgängig und direkt. Allein die Bremsen könnten bei Mehrfachgebrauch etwas kräftiger zupacken. Die Sicherheitsausstattung des Almera liegt auf dem Stand der Technik. Neben Front- und Seitenairbags gibt es Aktiv-Kopfstützen, ABS, EBD, einen Bremsassistenten sowie ESP, das jedoch nur beim hochwertigen «Tekna»-Modell serienmäßig ist. Gut abgestimmt zeigt sich ebenfalls das neue Sechsgang-Getriebe, das gut auf den drehfreudigen Dieselmotor abgestimmt ist.

Kein Kampfpreis

Der Einstiegspreis für das Basismodell Nissan Almera Visia 1.5 liegt bei 13.890 Euro, das Topmodell Almera Tekna 2.2 dCi liegt bei nicht gerade günstigen 21.530 Euro. Immerhin sind hier Ausstattungsdetails wie elektrische Fensterheber hinten, Klimaautomatik, CD-Soundsystem serienmäßig dabei. Weitere Ausstattungsfeatures sind das DVD-Navigationssystem (2.000 Euro) und das elektrische Glasschiebedach (770 Euro).

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