Lancia Musa 1.9 JTD: Der Klassenschönling

Lancia Musa 1.9 JTD: Der Klassenschönling
Lancia Musa.

Der Lancia Musa verbindet im Hause Fiat geschickt das Praktische mit Eleganz. Im Innenraum lässt das neue Modell allerdings den Chic etwas vermissen.

Stefan Grundhoff

Wie aus dem Nichts entstand in den vergangenen Jahren eine neue Fahrzeugklasse - der Minivan. Opel Meriva, Renault Modus oder Fiat Idea liegen gerade bei jungen Familien hoch im Kurs. Viele möchten keinen herkömmlichen Kombi fahren. Da kommt ein Lancia gerade recht. Extravaganter als mit dem Fahrzeug der Fiat-Edelmarke kann man kaum unterwegs sein. Der Inbegriff eines exklusiven Spartenherstellers schickt den Lancia Musa ins Rennen - den edlen Zwillingsbruder des Fiat Idea.

Der Lancia Musa erinnert optisch stark an den kleinen Bruder, den ebenfalls exklusiven Lancia Ypsilon. Man nehme den Frauenliebling Ypsilon und paare ihn mit dem gleichermaßen praktischen und schmucken Fiat Idea - fertig ist der Musa. 72 Prozent aller Teile sind gleich. Um sich abzuheben, zieht der Musa die elegante Karte. Die Front sieht klasse aus, das Heck des 3,93 Meter langen Italieners könnte etwas mehr Chic vertragen.

Schmuckloses Armaturenbrett

Lancia Musa.

Doch fraglos mimt der Musa erfolgreich den Klassenschönling. Das sieht im Innenraum ähnlich aus. Das im Idea allzu schmucklose und preiswert wirkende Armaturenbrett wurde ausgewertet. Doch richtig hochwertig mag im Innenraum auch der Musa nicht erscheinen. Nervig sind die Instrumente mittig über der wuchtigen Mittelkonsole und die konturlosen Sitze.

Die sehen mit der harmonischen Farbauswahl des Lancia jedoch gut aus. Die Rückbank im Fond lässt sich verschieben und bietet Dank 2,50 Meter Radstand bequem Platz für zwei weitere Personen. Das Wohlfühlklima steigt spürbar, wenn der Musa auch noch über ein elektrisches Sonnendach verfügt.

Der Basismotor mit 1,4 Litern Hubraum leistet 95 PS. Die deutlich bessere Alternative sind die beiden Dieselversionen. Besonders das Topmodell mit 1,9 Litern und einem 100 PS starken Commonrail-Diesel gefällt. 260 Nm Maximaldrehmoment, 179 km/h Spitze und ein Durchschnittsverbrauch von 5,5 Litern Diesel auf 100 Kilometer sind die Eckdaten.

Keine sportlichen Höchstleistungen erwarten

Lancia Musa.

Ohne Partikelfilter schafft der Lancia Musa die Schadstoffklasse Euro 4. Sportliche Höchstleistungen kann man vom Musa nicht erwarten. Lancia-typisch ist das Fahrwerk betont komfortabel ausgelegt. Der hohe Schwerpunkt ist besonders in schnellen Landstraßenkurven spürbar; doch ESP gibt es nur gegen Aufpreis. Im Grenzbereich untersteuert der Italiener stark. Lenkung und Fünfgang-Getriebe könnten direkter sein.

Doch die starken Seiten des Musa sind seine Variabilität. 32 Sitzkonfigurationen, ein Kofferraumvolumen von 320 bis maximal 1.420 Liter und jede Menge Styling sprechen für den neuesten Lancia. Das gilt auch für die komplette Serienausstattung der beiden Ausstattungsvarianten Oro und Platino.

Unverständlich, dass nur ABS, Front- und Kopfairbags Serie sind. Für ESP und Seitenairbags muss der Käufer einen Aufpreis berappen. Teilledersitze, Klimaanlage und das große Sonnendach sind Standard. Der Einstiegspreis für die Basisversion Lancia Musa 1.4 Oro liegt bei 15.995 Euro.


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