Hyundai Accent – Erwachsensein ist schwer

Hyundai Accent wurde zum Modelljahr 2003 überarbeitet und präsentiert sich technisch und optisch in neuem Design. Das Urteil über den Koreaner fällt zwiespältig aus.

Kai Petersen

In den neunziger Jahren war der Accent das erfolgreichste Modell in der Hyundai Modellpalette, ehe ihm junge Familienangehörige wie Matrix, Santa Fe und Terracan den Rang abliefen. Die koreanischen Billigheimer von einst sind längst erwachsen geworden, können im Quartett der großen mit erfolgreichen Modellen wie dem flotten Hyundai Getz oder dem sportlich-eleganten Coupe locker mithalten. Jetzt wurde der Hyundai Accent wurde zum Modelljahr 2003 überarbeitet und präsentiert sich technisch und optisch in neuem Design.

Schlapp auf der Autobahn

Die geänderte Front- und Heckpartie steht dem Hyundai Accent durchaus gut, wenngleich das Design nicht das Niveau von Getz, Coupe und Co. hat. Zu brav wirkt das hausbackene Schrägheck-Outfit. Das gilt auch für die Motoren. Hyundai hat das Accent-Programm gestrafft. Ab sofort ist der Fronttriebler mit einem 1,3-Liter großen Benziner mit 62 KW / 84 PS zu bekommen. Der 12-Ventiler macht im Hyundai jedoch keinen überzeugenden Eindruck. Auf Autobahn und Landstraße geht es schlapp zu, selbst Ausdrehen der gut abgestuften fünf Gänge läßt keine rechte Fahrfreude aufkommen. Deutlich besser macht sich der Hyundai Accent 1,5 CRDi mit einem 82 PS starken Commonrail-Dreilzylinder. Das Dieselaggregat macht den Accent zwar nicht zum Leisetreter, doch zieht er deutlich besser als der träge Benzinbruder. Der Durchschnittsverbrauch des CRDi macht mit durchschnittlich 5,5 Litern Diesel auf 100 km eine ebenfalls gute Figur.

Hyundai macht seinen Kunden die Auswahl denkbar einfach. Der Accent ist ausschließlich in der hochwertigen GLS-Variante erhältlich. So hat er eine durchaus sehenswerte Ausstattung an Bord. Elektrische Fensterheber vorn und hinten, Klimaanlage, Nebelscheinwerfer oder Alarmanlage sind in der Kompaktklasse längst keine Selbstverständlichkeiten. Die Sicherheit kommt ebenfalls nicht zu kurz: Frontairbags, ABS, Kopfstützen und Dreipunktgurte auf allen Plätzen; zudem bieten die Seitenairbags jetzt Schutz für Körper und Kopf.

Gutes Platzangebot

Der Innenraum wirkt aufgeräumt und hell. Die Bedienelemente sind gut zu erreichen. Ärgerlich jedoch die karge Beleuchtung der Bedienelemente für Fensterheber und Spiegelverstellung. Zudem gehört der Schalter für das Fahrlicht einfach nicht an den Blinkerhebel. Umständlich ist die Bedienung des serienmäßigen Bordcomputers über einen Druckknopf zwischen den Instrumenten. Die angenehm straffen Frontsitze bieten guten Seitenhalt, jedoch etwas zu wenig Oberschenkelauflage. Selbst groß gewachsene Fahrer finden die richtige Sitzposition; leider lässt sich das Lenkrad jedoch nur in der Höhe verstellen. Mehr als ausreichend ist das Platzangebot im leicht zugänglichen Fond. Das Kofferraumvolumen liegt zwischen 321 und 859 Litern.

Nicht ganz zufriedenstellend präsentiert sich das Fahrwerk. Kurze Bodenwellen bringen das Accent-Fahrwerk an seine Grenzen. Bei schnellen Lastwechseln wird das Hyundai-Heck schnell unruhig, lässt sich jedoch problemlos wieder einfangen. Die gute Serienausstattung macht sich leider auch über Gebühr bei den Preisen bemerkbar. Der neue Hyundai Accent 1.3 GLS kostet 13.990 Euro, für 1.020 Euro gibt es optional ein Automatikgetriebe. Noch tiefer muss man für den Accent 1.5 CRDi in die Tasche greifen. 15.490 Euro sind ein wahrhaft stattlicher Preis für den Koreaner. Gegen Aufpreis gibt es Metallic-Lack oder ein Navigationssystem.

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