Der erste Kombi mit dem Jaguar

Der britische Autohersteller Jaguar bietet sein kleinstes Modell jetzt auch als Kombi an. Überzeugen kann nur die Allradvariante mit dem Dreiliter-Motor.

Stefan Grundhoff

Der britische Autohersteller Jaguar bricht mehr und mehr mit der Tradition: Nach Jahrzehnten, in denen ausschließlich große, elegante, schnelle und originelle Stufenheck-Limousinen gebaut worden waren, gab es zunächst kleinere Modelle mit weniger Eleganz, Extravaganz und Schnelligkeit. Und nun ist der kleinste Jaguar auch in Kombiversion erhältlich. Der Neue heißt Estate und tritt gegen die renommierte Konkurrenz von 3er Touring, A 4 Avant und Mercedes T-Modell an.

Am Design der neue X-Type Estate gibt es wenig auszusetzen. Die Kombiversion sieht besser aus als die viertürige Limousine, die vor drei Jahren vorgestellt wurde. Von der B-Säule bis zum Heck wurde der 4,71 Meter lange Kombi neu konstruiert. Der Estate hat in seiner Klasse mit 1415 Litern Fassungsvermögen den größten Kofferraum. Die Ladekante ist niedrig, das Heckfenster ist separat zu öffnen, und in einer Box im Kofferraumboden ist ein Stromanschluss untergebracht.

Starker Motor zu empfehlen

Erst die Dreiliter-Maschine bietet den nötigen Antrieb.

Als Motor dient in der Basisversion der aus dem Ford Mondeo stammende 2,0 d mit 130-Diesel-PS. Leider schafft der Commonrail-Diesel im Jaguar keine Euro-4-Abgasnorm. Zudem gibt es zwei Benzinvarianten mit 2,5- und 3,0-Litern Hubraum. Besonders die Dreiliterversion passt zum Jaguar Estate. Für einen Preis von 38.700 Euro bietet Jaguar nicht nur agile 169 KW/231 PS, sondern auch einen Allradantrieb. Die Kraftübertragung erfolgt fest im Verhältnis 40:60 zugunsten der Hinterachse.

Der Estate schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 232 km/h. Den Spurt von 0 bis 100 km/h erledigt er in 7,3 Sekunden. Die 231 PS und die 279 Nm Maximaldrehmoment des Dreiliter-Sechszylinder-Motors sollten es schon sein, wenn ein sportlich ambitionierter Fahrer hinter dem Lenkrad sitzt. Im unteren Drehzahlbereich gibt sich der X-Type etwas müde, über 3000 U/min ist es besser.

Gut abgestimmtes Fahrwerk

Das Fahrwerk ist gut und auch mit Sportpaket ordentlich abgestimmt. Die Lenkung ist leichtgängig und vermittelt einen guten Kontakt zur Fahrbahnoberfläche. Das Heck fühlt sich mitunter etwas unruhig an, lässt sich jedoch manuell oder mit der serienmäßigen Stabilitätskontrolle problemlos unter Kontrolle bringen. Die Ausstattung bietet alle wesentlichen Komfort- und Sicherheitselemente. Serienmäßig gibt es unter anderem ESP (DSC), ABS, sechs Airbags, Dachreling, Klimaanlage und CD-Soundsystem.

Navigationssystem wird verbessert

Der Innenraum zeigt sich im bekannten Stil. Allerdings ist das Platzangebot begrenzt. Groß gewachsene Fahrer haben Probleme mit Kopfhöhe und Ellenbodenfreiheit. Zwar passen die Sportsitze perfekt, doch nur, wenn man nicht größer als 1,85 Meter ist. Auf der Rückbank geht es ebenfalls recht beengt zu. Den guten Eindruck im Innenraum stören die Instrumente und das aufpreispflichtige Navigationssystem, das nur im Stand zu bedienen ist. Doch Jaguar gelobt Besserung: Ab Mai soll der Routenfinder auch während der Fahrt zu programmieren sein.

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