Neuwagen in Europa: E-Autos fast gleichauf mit Diesel

Neuwagen in Europa: E-Autos fast gleichauf mit Diesel
Auch in großen Autos wie dem Mercedes EQE SUV ist der Diesel nicht mehr Standard. © Mercedes-Benz

Der Selbstzünder verliert bei den Neuzulassungen in Europa immer mehr Anteile. Benziner und Stromer gewinnen 2023 deutlich dazu.

Das E-Auto hat in Europa mit dem Diesel fast gleichgezogen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil elektrischer Modelle an den neu zugelassenen Pkw bei 16 Prozent und damit zwei Punkte höher als im Vorjahr, hat das Beratungsunternehmen Jato ermittelt. Der Diesel-Anteil ist gegenüber 2022 um zwei Punkte auf 18 Prozent gesunken. In absoluten Zahlen liegt das E-Auto mit 2,01 Millionen Einheiten knapp hinter dem Diesel mit 2,05 Millionen Fahrzeugen. Dominierender Antrieb bleibt der Benziner, der mit einem Plus von zwei Punkten auf 58 Prozent seine Führung weiter ausbauen konnte.

Die Jato-Daten beziehen sich auf die Märkte der EU und des Vereinigten Königreichs. Sie sind deutlich aussagekräftiger als die offiziellen Statistiken des Industrieverbands ACEA, bei denen der Diesel unrealistisch schwach abschneidet, da dort bereits mild hybridisierte Fahrzeuge – also Pkw mit einem aufgerüsteten Start-Stopp-System – der Kategorie „Hybride“ zugeschlagen werden. Insgesamt wurden in EU und Vereinigtem Königreich im vergangenen Jahr rund 12,79 Millionen Neuwagen in Verkehr gebracht.

Knapp 290 Millionen Autos in Europa

Die Zahl der Autos auf Europas Straßen wächst. Auch 2023 hat die Zahl der Fahrzeuge wieder zugenommen. Foto: SP-X

Unabhängig vom Antrieb wird es auf Europas Straßen immer voller. Nach nun veröffentlichten Zahlen des Kfz-Herstellerverbands ACEA waren 2022 in der EU gut 252 Millionen Pkw zugelassen, ein Prozent mehr als im Vorjahr. Dazu kamen 30,2 Millionen Transporter (plus 1,5 Prozent), 6,5 Millionen Lkw (plus 1,9 Prozent) und knapp 721.000 Busse (plus 1 Prozent). Insgesamt teilten sich damit exakt 289.601.441 Kraftfahrzeuge mit mindestens vier Rädern die Straßen der Europäischen Union. Das sind gut 20 Millionen mehr als noch 2019.

Im Schnitt waren die Pkw in der EU 12,3 Jahre alt. Die ältesten Fahrzeuge fuhren mit einem Durchschnittsalter von 17,3 Jahren in Griechenland, die jüngste Flotte hatte Luxemburg mit 7,9 Jahren. Deutschland lag mit 10 Jahren deutlich besser als der EU-Schnitt. Transporter waren im Mittel 12,5 Jahre alt, Lkw 13,9 und Busse 12,5 Jahre.
Dominante Antriebsart bei Pkw im Bestand war 2022 weiterhin der Benziner mit 50,6 Prozent Anteil an der Flotte, der Diesel lag bei 40,8 Prozent. Der E-Motor erreichte einen Anteil von 1,2 Prozent und lag damit auf einem ähnlichen Niveau wie der Plug-in-Hybrid mit 1 Prozent. In den Nutzfahrzeugklassen blieb der Diesel mit Flottenanteilen oberhalb von 90 Prozent klar an der Spitze. Nennenswerte E-Anteile gab es nur im Bus-Segment, wo sie 1,9 Prozent betrugen. (SP-X)

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