Kostenvergleich: E-Auto billiger als Verbrenner

Kostenvergleich: E-Auto billiger als Verbrenner
Erst teurer, auf Sicht aber sparsamer - so sehen Experten das E-Auto. © dpa

Der hohe Preis von E-Autos schreckt viele Autokäufer ab. Doch über die Jahre spart man mit dem Stromer gegenüber Verbrennern viel Geld.

Die Kaufprämie gekürzt, die Strompreise hoch wie selten – da leidet der Wunsch nach einem E-Auto. Laut einer Umfrage bevorzugen wieder mehr Menschen einen Benziner. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts allerdings zeigt: Selbst wenn die Anschaffung spürbar teurer ist, erweist sich der Stromer langfristig als günstigere Variante. Schließlich muss man auch die Kosten im laufenden Betrieb einrechnen, dazu Steuer, Versicherungen und am Ende den Wiederverkaufswert

„Unsere Berechnungen haben gezeigt, dass der Einfluss der Strompreise und der fossilen Kraftstoffpreise für den Kostenvergleich zwischen Elektrofahrzeugen und Verbrennern begrenzter ist als weitläufig angenommen“, sagt Studienleiter Michael Krail. Bezogen auf die reinen Energiekosten hätten Batterieautos einen Vorteil gegenüber Verbrennern, selbst bei den aktuell hohen Strompreisen, so das Ergebnis. Dieser Abstand werde mit jedem Jahr größer.

Für die Enticklung der Energiepreise nahmen die Autoren an, dass Kraftstoffe für Verbrenner wegen steigender CO2-Preise beständig teurer werden, während die Kosten von E-Autos durch mehr erneuerbare Energien auf Sicht sinken. Aktuell liegt der Kostenvorteil bei 2,22 Euro pro 100 Kilometer, bis zum Jahr 2037 allerdings dürfte sich diese Lücke auf mehr als sieben Euro erhöhen. Vor dem Preisanstieg beim Strom fuhren E-Autos noch günstiger.

Fahrzeugklasse und Stromquelle von Bedeutung

Im direkten Kostenvergleich fallen allerdings weitere Faktoren ins Gewicht. Wer das Auto mit Sonnenstrom vom eigenen Dach laden kann, kommt am günstigsten weg – wer stets an öffentlichen Stationen Strom ziehen muss, zahlt bis zu 42 Prozent drauf. Auch die Fahrzeugkategorie spielt eine Rolle: In der Mittelklasse haben sich E-Autos laut der Studie schon nach drei Jahren amortisiert im Vergleich zum Verbrenner – bei Kleinwagen kann es allerdings fünf bis acht Jahre dauern. Wer ein E-Auto least, spart unter Umständen sofort.

Bei einer Haltedauer von zehn Jahren machen bei einem Mittelklassewagen die Anschaffungskosten von E-Autos und Benzinern etwa einen gleich großen Anteil der langjährigen Gesamtkosten aus, nämlich 63 Prozent. Bei den Verbrennern jedoch fallen die Energiekosten mehr ins Gewicht: 19 Prozent betragen sie bei den Benzinern nach zehn Jahren, rund 13 Prozent bei den Akku-Autos. Ein Tesla Model 3 Standard Range Plus kommt mit Förderung nach zehn Jahren auf Kosten von 66.303 Euro – bei einem vergleichbaren Benziner wie dem VW Passat Variant 1.5 TSI fallen in derselben Zeit 77524 Euro an.

„Um die Attraktivität von E-Fahrzeugen weiter zu steigern, ist die Förderung durch den Umweltbonus und die Innovationsprämie besonders in den unteren Segmenten wichtig“, sagt Krail. In Verbindung mit einer kleineren und damit billigeren Batterie ließe sich noch schneller eine Kostenparität erreichen.

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