Der BMW X5 kommt im November auf den Markt. Dann wird der Münchner Bestseller mit einer Vielzahl von Neuerungen aufwarten. Dazu gehört auch eine Verbesserung der Aerodynamik, die zu einem effizienten Verbrauch beiträgt.
Von Frank Mertens
Kann man ein Fahrzeug wie den BMW X5 eigentlich noch kaufen? Passt er überhaupt noch in eine Zeit, in der immer mehr Kunden nach Fahrzeugen verlangen, die einen CO2-Wert von unter 100 g/km aufweisen? Natürlich stehe ein Fahrzeug wie der BMW X5 in der Kritik, räumt Entwicklungsvorstand Herbert Diess bei der Präsentation der dritten Generation dieses Modells in Vancouver ein. "Doch wir stellen uns dieser Kritik und zeigen mit unseren effizienten Motoren, dass man ihn weiter kaufen kann." Wie Siegfried Müller als Projektleiter des X5 sagt, sei das Ziel für seine Mannschaft gewesen, den Cw-Wert zu reduzieren. "Wir wollten den Aerodynamik-Champion in unserem Segment bauen, das ist uns gelungen. Und darauf sind wir ziemlich stolz."
BMW X5 beim Cw-Wert Benchmark im Segment
Diess verweist darauf, dass es dem Team von Müller mit einer Vielzahl von Effizienz steigernden Maßnahmen gelungen sei, den Verbrauch des neuen X5 signifikant zu verringern. Dazu gehört auch eine verbesserte Aerodynamik . So konnte der Cw-Wert des neuen Geländewagens der Münchner beim Volumenmodell BMW xDrive 30d von 0,32 auf 0,31 reduziert werden. "Wir setzen damit beim Cw-Wert einen Benchmark im Segment", sagt Diess.
Und die Verbräuche, die die Münchner mit ihrem die Effizienz steigerndem Maßnahmenpaket wie beispielsweise der Aerodynamik, rollwiderstandsoptimierten Reifen, Bremsenergie-Rückgewinnung oder einer drehzahlgeregelten Kraftstoffpumpe schaffen, sind beachtlich. So kommt der immerhin 258 PS starke V6 im 30d zwar auf ein Plus von 13 PS mehr Leistung und mit 560 Nm auf einen Zuwachs von 20 Nm beim Drehmoment, doch der Verbrauch konnte auf 6,2 Liter gesenkt werden, das sind 1,2 Liter weniger als beim Vorgänger. Dieser Verbrauch entspricht einem CO2-Ausstoß von 162 g/km (minus 33 Gramm). Doch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Ende des Jahres kommt noch ein neuer Vierzylinder-Diesel auf den Markt. Der sDrive 25d wird dann auf CO2-Ausstoß von unter 149 g/km kommen. Das entspricht einem Verbrauch von 5,6 Litern.
Erstmals Air Curtains in X-Baureihe
Mit Blick auf die Aerodynamik kommen nun auch beim X5 sogenannte Air Curtains zur Reduzierung des Luftwiderstands zum Einsatz: diese Air Curtains leiten über die vertikalen Öffnungen in der Frontschürze die einströmende Luft in den Bereich der Radhäuser. Hier fließen sie in Form eines Vorhangs über die Räder, bevor sie durch die Air Breather in den Seitenwänden kontrolliert entweichen. Air Curtains kommen übrigens erstmals bei einem Modell der X-Baureihe zum Einsatz.
Daneben verrichtet beim X5 auch eine Luftklappensteuerung ihren Dienst, die das Schließen der Luftklappen verbessert und so den Motor schneller auf die Betriebstemperatur kommen lässt. Da die Luftklappensteuerung anhand der entsprechenden Fahrdaten den benötigten Kühlungsbedarf errechnet und damit die Luftversorgung für den Motor und die Aggregatekühlung optimiert, kann der Luftwiderstand so weiter reduziert werden. Neben der Verbrauchsreduktion können zugleich auch die Geräusche reduziert werden.
Nur wenn die volle Kühlluftmenge erforderlich ist, werden die Luftklappen geöffnet. Doch auch die Designer haben Hand angelegt, um den Cw-Wert weiter zu optimieren, wie Oliver Heilmer sagt. "So ist beispielsweise das Dach nach Aussagen von Projektleiter Müller um rund sieben Zentimeter länger geworden. Es mündet in eine dezente Windabrisskante, die in Kombination mit zwei Airblades zu einer besseren Aerodynamik beiträgt – und in der Folge auch zu einer besseren Fahrdynamik, wie Cornelius Zirn betont, der die Fahrdynamik bei der X-Baureihe verantwortet. Durch die Dachverlängerung mit der Windabrisskante liegt die Hinterachse nun noch satter auf der Straße - und sorgt für gute fahrdynamische Momente.
Den aktuellen Fahrbericht zum neuen BMW X5 lesen Sie am Montag auf der Autogazette.