Die letzten beiden Generationen des Toyota Avensis bereiten als Gebrauchtwagen keine Schwierigkeiten. Der unscheinbare Konkurrent des VW Passat war aber auch schon bis 2003 ein recht zuverlässiger Partner.
Bei uns ist er ein unscheinbarer Konkurrent des VW Passat Variant. Denn auf deutschen Straßen sieht man den Toyota Avensis vergleichsweise selten - und wenn, dann meist als Kombi. Aber er ist ein Kernmodell des größten Autoherstellers der Welt für den europäischen Markt. Robust muss er also sein, der Avensis. Das ADAC-Urteil hinsichtlich der Pannenanfälligkeit passt da sehr gut zu den Qualitätsansprüchen des Herstellers: Das Mittelklasseauto der Japaner gehöre regelmäßig zu den Klassenbesten.
Nur wenige Mängel beim Toyota Avensis
Beanstandungen des Automobilclubs beziehen sich fast ausschließlich auf die bis 2003 gebaute Modellgeneration: So machen an Exemplaren bis zum Baujahr 1998/99 öfters die Wegfahrsperren Probleme, bis 2002 defekte Zündschlösser. Bis zum Baujahr 2001 machten nicht ordnungsgemäß laufende Zweimassenschwungräder auf sich aufmerksam. Über die nachfolgenden Auflagen gibt es kaum Negatives zu berichten, bis auf einige Rückrufe, darunter zuletzt wegen Bremskraftverstärkern und Lenkungen an Autos von 2005.
Bei der Kfz-Hauptuntersuchung hinterlässt der Avensis einen ähnlich positiven Eindruck: An den letzten beiden Generationen gebe es fast nichts mehr zu beanstanden, so der «TÜV Report 2013». Vor allem das Fahrwerk bleibe über einen ungewöhnlich langen Zeitraum fit. Im fortgeschrittenen Alter sollten Kaufinteressenten aber auf eine ordnungsgemäß funktionierende Lichtanlage achten und ab einem Autoalter von neun Jahren nach möglichen Roststellen schauen.
Zwischenzeitlich Toyota Avensis auch als Verso
Als Nachfolger des Carina kam der Avensis 1998 auf den Markt. Im Angebot waren wie bei der 2003 eingeführten zweiten Auflage drei Karosserievarianten: Stufenheck- und Schräghecklimousine sowie der Kombi. Während die erste Auflage noch über kein ESP verfügte, gab es den Schleuderschutz ab 2004 in allen Varianten. Die ab 2009 angebotene dritte Generation gibt es nicht mehr als Fließheck, dafür wird mit Front-, Seiten-, Knie- sowie Kopfairbags (vorne und hinten) Wert auf die Sicherheitsausstattung gelegt. Unter dem Namen Avensis Verso war zwischen 2001 und 2005 auch ein Van im Angebot.
Für einen Mittelklässler ist auffällig: Die ganz großen Motoren und spritzige Sportversionen wie bei anderen Herstellern fehlen dem Avensis. Verbaut sind ausschließlich Vierzylindermotoren in Reihe, die je nach Baujahr und Modell als Benziner zwischen 81 kW/110 PS und 120 kW/163 PS leisten - bei 1,6 bis 2,4 Litern Hubraum. Die Dieselantriebe mit 1,8 und 2,2 Litern bieten eine Leistungsspanne von anfangs 61 kW/83 PS bis 130 kW/177 PS.
Rund 17.200 Euro müssen Interessenten für einen Avensis Combi 2.0 Executive mit 112 kW/152 PS von 2011 auf dem Gebrauchtmarkt einplanen. Diesen Richtwert nennt die Schwacke-Liste und geht von einer durchschnittlichen Laufleistung von 43.850 Kilometern aus. Ein Diesel mit der großen Heckklappe von 2009 sollte im Falle des Combi 2.0 D-4D Executive mit 93 kW/126 PS für etwa 14.200 Euro aufzutreiben sein (83.200 Kilometer). Ein älteres Diesel-Stufenheck der zweiten Generation, so der Avensis 2.2 D-4D Sol mit 110 kW/150 PS von 2005, wird von Schwacke mit 6550 Euro und 139.600 Kilometern geführt. (dpa/tmn)