ADAC: Spritpreise stabilisieren sich auf Rekordniveau

ADAC: Spritpreise stabilisieren sich auf Rekordniveau
Tanken ist aktuell so teuer wie nie © VW

Bei deutlich über zwei Euro je Liter wird jeder Tank-Stopp zur Belastung. Allerdings scheint sich der Anstieg etwas zu verlangsamen.

Der Anstieg der Kraftstoffpreise hat sich in der vergangenen Woche fortgesetzt: Im Vergleich zur Vorwoche kletterte der Preis für einen Liter Diesel um 14,2 Cent und liegt aktuell bei durchschnittlich 2,292 Euro. Das zeigt die aktuelle ADAC-Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland. Danach verteuerte sich auch Benzin erneut deutlich. Für einen Liter Super E10 müssen die Autofahrer im bundesweiten Mittel 2,192 Euro bezahlen, das sind 8,9 Cent mehr als vor Wochenfrist. Der dramatische Anstieg scheint indes fürs erste gestoppt zu sein. Zu beobachten ist, dass sich die Preise auf sehr hohem Niveau stabilisieren.

Normalerweise bewegen sich die Preise für Öl und Sprit relativ im Gleichschritt, doch derzeit sind sie weitgehend entkoppelt. So sank der Preis für Öl der in Europa wichtigen Sorte Brent unter 100 Dollar pro Fass (159 Liter) und näherte sich den Werten vor Kriegsbeginn. Nach dem russischen Angriff war er bis über 130 Dollar gestiegen. In der Spitze wurden kurzfristig sogar 139,13 Dollar erreicht. Seither ist der Preis allerdings wieder stark gesunken. Beim Sprit ist davon aber nichts zu bemerken. Im Gegenteil: Sowohl Superbenzin der Sorte E10 als auch Diesel sind in der Phase des Ölpreis-Rückgangs eher teurer als billiger geworden.

Auch beim ADAC moniert man diese Diskrepanz. „Trotz aller kriegsbedingter Sondereffekte und Erklärungen für die hohen Spritpreise – irgendwo zwischen Ölförderung und Tankstelle bleibt das zusätzliche Autofahrergeld hängen“, sagt Kraftstoffmarkt-Experte Jürgen Albrecht. „Die Mineralölkonzerne verdienen im Raffineriegeschäft derzeit richtig gutes Geld.“

Auch der Geschäftsführer des Tankstellenverbands ZTG, Jürgen Ziegner, sieht das Problem. Viele Händler nähmen bereits ein mögliches Importverbot vorweg. Dazu kämen Angst und Spekulation. Und es sei auch nicht auszuschließen, dass manche Unternehmen versuchten, etwas Speck anzulegen, um für sinkende Preise gewappnet zu sein. Die Tankstellen selbst hätten dagegen kaum Möglichkeiten, die Preise zu gestalten.

Dass Diesel im bundesweiten Schnitt um zehn Cent je Liter teurer ist als Benzin, liegt auch an der gestiegenen Heizölnachfrage, die in diesem Frühjahr – anders als sonst üblicherweise – erneut Fahrt aufnimmt. Die gestiegene Nachfrage sorgt für eine besonders starke Verteuerung beim Heizöl und damit auch beim Diesel-Kraftstoff.

Die Autofahrer sollten alle Möglichkeiten zum Sparen beim Tanken nutzen, etwa indem sie abends tanken. Auswertungen zeigen, dass Benzin und Diesel morgens am meisten kosten, in den Abendstunden am günstigsten sind. Auch zwischen den gängigen Markentankstellen können die Preisunterschiede erheblich sein und rund sechs Cent je Liter betragen.

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