ZF passt Sicherheitsgurt an Statur der Insassen an

ZF passt Sicherheitsgurt an Statur der Insassen an
ZF passt den Sicherheitsgurt an die Statur der Fahrerin oder Fahrers an. © ZF

Der Körperbau von Autofahrern ist unterschiedlich. Der eine ist größer, der andere dicker. ZF passt den Sicherheitsgurt an die verschiedenen Bedürfnisse an.

Der Sicherheitsgurt wird anpassungsfähiger. ZF Passive Safety Systems hat nun ein neuartiges Gurtsystem vorgestellt, das seine Rückhaltekraft flexibel am jeweiligen Insassen ausrichtet und so Unfallfolgen abmildern soll.

Kernelement ist ein Gurtstraffer mit mehrfach schaltbarer Kraftbegrenzung (MSLL), der die Rückhaltekräfte über den gesamten Crashverlauf variiert.

Innenraumkameras erkennen Statur

Das System erkennt über Innenraum-Kameras und Sitzbelegungssensoren die Sitzposition und Statur der Insassen. Hinzu kommen Daten aus der Verknüpfung mit den aktiven Sicherheitssystemen und ihren Sensoren außerhalb des Fahrzeugs – von der Kamera bis zu Radar. So können Richtung und Schwere des Unfalls prognostiziert werden, was eine exaktere Steuerung von Gurt- und Airbag-Systemen ermöglicht.

Das System erkennt auch, „wo sich ihre Gliedmaßen befinden. Das System kann zum Beispiel erkennen, wenn der Fahrer mit der rechten Hand das Infotainment bedient oder den Kopf zu den Fondinsassen dreht. Auf dieser Basis können wir auch prognostizieren, wie sich die Gliedmaßen im Crashfall verhalten“, berichtet Rudolf Stark, Leiter der ZF-Division Passive Sicherheitstechnik. „Über diese Prognose errechnen wir, wie sich der Airbag aufblasen muss, damit er den Insassen während des Aufpralls sehr gut schützt. Auch das eingesetzte Gasvolumen sowie die Airbag-Abström-Öffnungen – und damit die Härte des Airbags – selbst sind künftig steuerbar.“

Die mehrfach schaltbare Kraftbegrenzung soll vor allem kleine und leichte Personen bei mittelschweren Unfällen mit Aufprallgeschwindigkeiten bis 35 km/h besser schützen. Profitieren sollen zum Beispiel Kinder auf dem Rücksitz oder ältere Menschen, die aufgrund altersbedingt veränderter Knochenstruktur ein höheres Verletzungsrisiko haben können. Darüber hinaus soll das System potenziell auch die Insassensicherheit für schwergewichtige Personen bei Aufprallgeschwindigkeiten oberhalb 56 km/h erhöhen. (SP-X)

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