Kein erhöhtes Risiko durch Senioren im Verkehr

Kein erhöhtes Risiko durch Senioren im Verkehr
In der Schweiz werden Senioren auf Fahrtauglichkeit getestet. © DVR

Sorgen Senioren für ein erhöhtes Risko im Straßenverkehr? Pauschal lässt sich das nicht sagen. Allerdings gibt es Vergehen, wo sie besonders in Erscheinung treten.

Jugendliche Autofahrer neigen eher zu einem riskantem Fahrverhalten als Senioren. Auch Alkohol und zu schnelles Fahren spielt bei Verkehrsunfällen von Senioren kaum eine Rolle. Stattdessen machen die Über-65-Jährigen besonders oft Fehler beim Abbiegen und Rangieren. Auch Vorfahrts-Vergehen sind bei ihnen viel häufiger als bei jüngeren Fahrern, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Beide Altersgruppen machen die meisten Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und Anfahren. Während entsprechendes falsches Verhalten rund 22,3 Prozent der verunfallten Senioren vorgeworfen wurde, lag die Quote bei den jüngeren bei 19,2 Prozent.

Vorfahrt wird missachtet

Pkw-Fahrern im Seniorenalter wurde zudem anteilig häufiger als den unter 65-Jährigen vorgeworfen, die Vorfahrt anderer Fahrzeuge missachtet zu haben (21,1 Prozent zu 16,6 Prozent). Dagegen wurde älteren Menschen deutlich seltener zur Last gelegt, zu dicht aufzufahren (10,8 Prozent zu 16,3 Prozent), zu rasen (5,2 Prozent zu 11,4 Prozent) oder ihr Auto unter Alkoholeinfluss (1,1 Prozent zu 4,3 Prozent) gesteuert zu haben.

Ältere Menschen sind gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil aber seltener in Verkehrsunfälle verstrickt als jüngere Verkehrsteilnehmer. So waren im vergangenen Jahr 77.700 Menschen ab 65 Jahren an Unfällen mit Personenschaden beteiligt, was rund 15,1 Prozent aller Unfallbeteiligten entspricht. Ihr Anteil an der Bevölkerung liegt dagegen bei 22 Prozent. Einer der Gründe ist die geringere Teilnahme am Straßenverkehr – so fällt beispielsweise häufig die Fahrt zur Arbeit weg. Sind Senioren in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt, so tragen sie allerdings häufiger die Hauptschuld daran als jüngere. Im vergangenen Jahr waren die mindestens 65-Jährigen in mehr als zwei Drittel der Fälle die Hauptverursacher. (SP-X)

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