Der Renault Twingo ist als ein Sympathieträger. Wer Interesse an einem Gebrauchtwagen hat, muss dafür in der Regel aber tief in die Tasche greifen.
Der kleine Twingo gehört zu den großen Sympathieträger im Renault-Angebot. Auch wenn die zweite und die aktuelle dritte Generation nicht mehr an den Kultstatus des ersten Twingo (1993 bis 2007) herankommen, erfreut sich der mittlerweile auf 3,62 Meter gestreckte Kleinstwagen großer Beliebtheit und gehört zu den Volumenstärksten im Segment.
Anders als die zweite Generation (2007 bis 2014) fällt der Twingo Nummer drei durch ein prägnantes Design auf und setzt auf die Niedlichkeitskarte. Kurze Überhänge, knuffige Radhäuser und ein wohlgeformtes Hinterteil „runden“ den Kleinen ab. Dass er eng mit dem Smart Forfour verwandt ist, fällt zumindest nicht auf dem ersten Blick auf.
Ideal für die Stadt
Der heckangetriebene Fünftürer hat einen Wendekreis von 8,60 Metern. Damit eignet sich der kurze Franzose ideal für das Rangieren bei beengten Platz- und Verkehrsverhältnissen. Das Interieur ist je nach Ausstattung farbenfroh und fröhlich gestaltet. Vier Personen können dank des Radstands von 2,49 Meter vergleichsweise komfortabel reisen. Der Kofferraum fasst 188 Liter, lässt sich durchs Umlegen der Rücksitzlehnen auf knapp 1000 Liter erweitern. Nicht selbstverständlich in der Mini-Klasse: Es entsteht beim Umklappen ein ebener Ladeboden. Für Frischluft sorgt ein optionales Faltdach.
Zum Marktstart Ende 2014 trat der Twingo mit zwei Dreizylinder-Motoren an. Der 1,0-Liter-Sauger leistet 71 PS, der 0,9-Liter-Turbo kommt auf 90 PS. Für den 71-PS-Motor gibt es alternativ eine Start-Stopp-Automatik. 2016 gesellte sich als Topmotorisierung GT der 0,9-Liter mit 110 PS dazu.
93 PS als Topmotorisierung
Mit der Mitte 2019 erfolgten Überarbeitung des Kleinstwagen und der Umstellung der Motoren auf die Abgasnorm Euro 6d-temp steht der 1,0-Liter in zwei Ausbaustufen mit 65 PS und 75 PS zur Wahl. Der GT entfällt, sodass der 0,9-Liter-Turbo-Dreizylinder mit jetzt 93 PS der Spitzenmotor ist. Alle Motoren treiben die Hinterräder an, die Kraftübertragung besorgt bei den schwächeren Verbrennungsmotoren eine Fünfgang-Handschaltung, bei den stärkeren ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe mit sechs Gängen.
Beim 2014 zu Preisen von ab rund 9600 Euro angebotenen Basis-Twingo (Expression) darf man keine Ausstattungswunder erwarten. Eine Klimaanlage gehört nicht zum Serienumfang. Wer Wert auf Komfort und Multimedia legt, nimmt lieber Fahrzeuge mit den höheren Ausstattungslinien wie Dynamique und Luxe. Außerdem bietet der Franzose viele Möglichkeiten der Individualisierung, so dass sich der Gebrauchtwagenmarkt sehr vielfältig gestaltet. Mittlerweile hat Renault die Ausstattungsniveaus neu sortiert und benannt (Life, Limited, Intens), was die Vergleichbarkeit der Angebote erschwert. Zahlreiche Sondermodelle kommen noch zum Ausstattungsmix dazu. Beim Thema Sicherheit punktete der Twingo mit vier Sternen beim NCAP-Crashtest.
Probleme mit Lambdasonden
Laut „TÜV Report“ macht der Twingo III vieles besser als der Vor- und Vorvorgänger. Besonders hinsichtlich Lichtanlage und Bremsen hat sich der Franzose deutlich verbessert. Probleme gibt es jedoch mit Lambdasonden und der Steuerung der Nockenwellenverstellung. Man sollte auch vor dem Kauf eines gebrauchten Exemplars die Achsaufhängung sowie die Dämpfung überprüfen lassen.
Der Twingo der dritten Generation gehört zu den Bestsellern im Kleinstwagensegment. Es finden sich bereits viele Angebote der aktuellen Generation auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Die Preise sind selbst für fast fünf Jahre alte Exemplare hoch. Mindestens 6000 Euro muss man investieren, etwas jüngere Fahrzeuge mit üppiger Ausstattung und wenig Laufleistung kosten auch mehr als 8.000 Euro. (SP-X)