Nach der Serie von Autobrandstiftungen in Berlin hat die Polizei zwei mutmaßliche Täter verhaftet. Es soll sich aber scheinbar nicht um die Haupttäter handeln.
Seit zwei Wochen hält die jüngste Serie von Autobränden Berlin in Atem - jetzt ist der Polizei ein erster Schlag gegen die gesuchten Brandstifter gelungen. Im Ortsteil Prenzlauer Berg wurden am Dienstag ein Mann und eine junge Frau festgenommen, die einen BMW angezündet haben sollen. Laut «Berliner Morgenpost» geht die Polizei aber nicht davon aus, dass es sich bei den beiden Festgenommenen um Haupttäter handelt.
Auch Mercedes wurde angezündet
In der Ibsenstraße in Prenzlauer Berg hatte ein Bewohner gegen 5.25 Uhr zwei verdächtige Personen beobachtet, die sich auffällig für einen BMW interessierten und um das Auto liefen. Als der Wagen kurz darauf brannte, alarmierte der Anwohner die Polizei. Durch die genaue Personenbeschreibung gelang es den Polizisten kurz darauf, einen 27-jährigen Mann und seine 23-jährige Begleiterin festzunehmen.
Bislang wurden in diesem Jahr in Berlin mehr als 530 Autos angezündet oder durch Feuer beschädigt. Etwa die Hälfte der Taten wurde laut Polizei von politisch motivierten Brandstiftern aus linksextremen Kreisen verübt. Darauf deuteten Tathergang und die ausgewählten Autos hin. Am häufigsten traf es Wagen von BMW, Audi und Mercedes. Die andere Hälfte der Taten soll laut Innensenator Ehrhart Körting (SPD) auf das Konto von Nachahmungstätern oder Versicherungsbetrügern gehen. Seit einer Woche unterstützt die Bundespolizei mit hunderten Fahndern die Berliner Landespolizei. Bis zu 650 Polizisten aus Bund und Land waren zuletzt in den Nächten unterwegs. Die Zahl der Brandstiftungen ist seitdem etwas zurückgegangen.
Im bisher schlimmsten Brandstifterjahr 2009 wurden in Berlin mehr als 400 Autos angezündet, im Jahr 2010 waren es etwa 300. (dpa)