Goodyear kommt seinem Ziel eines nachhaltigen Reifens Schritt für Schritt näher. Ein neuer Konzeptreifen besteht bereits zu 90 Prozent aus nachhaltigen Materialien.
Der Reifenhersteller hat sich vorgenommen, bis 2030 einen komplett aus nachhaltigen Materialien bestehenden Serienreifen auf den Markt zu bringen.
Im Vergleich zu einem konventionell produzierten Pneu soll der nun von Goodyear vorgestellte Konzeptreifen einen deutlich geringeren Rollwiderstand aufweisen, was bei Verbrennern den Verbrauch senkt und bei Elektroautos entsprechend zu einer höheren Reichweite führt. Der Konzeptreifen enthält 17 nachhaltige Inhaltsstoffe in 12 verschiedenen Komponenten, darunter vier Arten von Ruß, die aus Methan, Kohlendioxid, pflanzlichem Öl und Altreifenpyrolyseölrohstoffen hergestellt werden.
Weniger Emissionen
Damit sollen die Kohlenstoffemissionen reduziert werden. Sojaöl, das nach Verwendung des Sojaproteins in Lebens- und Futtermittelanwendungen übrigbleibt, soll dazu beitragen, die Gummimischung des Reifens sowie bei Kälte als auch bei Hitze flexibel zu halten.Bei Goodyear beinhalten bereits heute acht Produktlinien und einige Rennreifen Sojaöl, so der Hersteller.
Das für guten Grip bei Reifen verwendete Silica wird im Konzeptreifen aus Reishülsenabfällen hergestellt, Polyester für die Reifengürtel aus Ein- und Mehrweg-Flaschen aus Kunststoff recycelt.
Für die Traktionseigenschaften des Pneus kommen statt Harze auf Erdölbasis natürliche Kiefernharze zum Einsatz. Außerdem besteht der Reifen für die Verstärkung der Struktur aus Stahl mit hohem Recyclinganteil, das durch ein besonderes Verfahren bei der Herstellung weniger Energie benötigt als bei konventioneller Produktion in einem Hochofen.
Noch in diesem Jahr will Goodyear einen serienreifen Reifen präsentieren, der aus bis zu 70 Prozent nachhaltigem Materialanteil besteht. Der Reifen ist für konventionell und batterieelektrisch angetriebene Pkw konzipiert.