Umweltschützer fordern deutlich strengere CO2-Grenzwerte

Umweltschützer fordern deutlich strengere CO2-Grenzwerte
Die EU will ein Verbrenner-Aus 2035. © dpa

Bislang strebt die EU-Kommission eine CO2-Minderung von 30 Prozent bis 2030 für neue Autos an. Doch das reicht Umweltschützern nicht.

Geht es nach ihnen, sollten neue Autos in der EU bis zum Jahr 2030 deutlich weniger Kohlendioxid ausstoßen, als bislang im Gespräch ist. Eine Reduzierung von 60 bis 70 Prozent weniger CO2 sei «notwendig, technisch machbar und volkswirtschaftlich sinnvoll», teilten die Verbände BUND, Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der ökologisch ausgerichtete Verkehrsclub VCD am Dienstag in Berlin mit.

Die EU-Kommission strebt eine Minderung von 30 Prozent an. Das reiche nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen, sagte VCD-Verkehrsexperte Gerd Lottsiepen. Je schwächer die Grenzwerte ausfielen, desto stärker müssten andere Maßnahmen wirken, etwa eine höhere Energiesteuer, Gebühren für die Straßennutzung oder Tempolimits.

Regierung stimmt Position ab

Die Bundesregierung ist dabei, ihre Position zu schärferen CO2-Vorgaben abzustimmen. Von 2021 an gilt in der EU ein Grenzwert von 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer im Schnitt aller verkauften Neuwagen, die außerdem mit einer neuen Methode gemessen werden, die realitätsnäher ist als die bisherigen Messungen. Darauf baut die Debatte um schärfere Grenzwerte bis 2030 auf.

DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch kritisierte Unterschiede zwischen dem Treibstoffverbrauch und damit auch dem CO2-Ausstoß auf dem Papier und den tatsächlichen Werten im Alltag. Er kündigte an, auch im Streit um die Stickoxid-Belastung der Stadtluft durch Diesel-Abgase nicht nachzulassen: «Um schnellstmöglich saubere Luft in unseren Städten zu bekommen, wird die DUH wirksame zonale Diesel-Fahrverbote im Rahmen gerichtlicher Entscheidungen durchsetzen», sagte er.

Auch BUND-Chef Hubert Weiger erklärte das Ziel, Diesel-Fahrverbote zu vermeiden, für «gescheitert». Die Verbände fordern, die Abgasreinigung von Dieselautos nachzurüsten, um den Ausstoß von gesundheitsschädlichem Stickoxid zu senken. Die Belastung der Stadtluft geht zwar zurück, liegt aber in vielen deutschen Städten weiterhin über dem von der EU erlaubten Grenzwert. (dpa)

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