Kleinstwagen gibt es neu kaum noch. Wer einen Winzling wie den Citroen C1 sucht, muss auf den Gebrauchtmarkt ausweichen.
Das Angebot an Kleinstwagen in Deutschland schrumpft. Immer mehr Hersteller ziehen sich aus der Produktion der automobilen Zwerge zurück. So auch Citroen. Für den C1, der in der zweiten Generation zwischen 2014 und 2022 erhältlich war und mit Peugeot 108 und Toyota Aygo im tschechischen Kolin vom Band lief, gibt es aktuell keinen Nachfolger. Interessenten müssen auf dem Gebrauchtwagenmarkt fündig werden.
Der 3,47 Meter kurze C1 wurde als Drei- und Fünftürer angeboten. Während Fahrer und Beifahrer noch vergleichsweise viel Raum um sich haben, geht es im Fond sehr beengt zu. Die Rückbank eignet sich eher als Erweiterung des kleinen Kofferraums (196 Liter). Klappt man die Rücksitzbank um, erweitert sich das Volumen auf 780 Liter. Punkten kann der Stadtfloh mit seinem Wendekreis von 9,6 Metern.
„Airscape“-Modelle mit Faltdach
Die Dämmung ist nur halbwegs gelungen; es gibt viel Hartplastik im Innenraum und die Sitze sind mehr dünn als bequem. Als Alternative zu einem festen Dach bot Citroen ein elektrisches, sich weit öffnendes Faltdach an, so dass die „Airscape“-Modelle als Cabrio-Ersatz durchgehen können. Mitte 2018 erhielt der C1 ein Facelift, das optisch aber kaum auffiel. Einige zusätzliche Dekor-Optionen brachten etwas Frische in den Innenraum.
Die Auswahl der Motoren gestaltet sich übersichtlich. Beim Start der zweiten Generation standen zwei Dreizylinder-Benziner zur Wahl, ein 1,0-Liter mit 68 PS und ein 1,2-Liter mit 82 PS. Fahrer, die es flotter mögen und hin und wieder neben Stadtverkehr auch längeren Autobahnstrecken planen, sind mit dem stärkeren Motor gut aufgehoben. Der Standardspurt gelingt hier in 11 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 170 erreicht. Mit durchschnittlich 4,3 Litern bewegt er sich auf dem Verbrauchsniveau des kleineren Aggregats (4,1 bis 4,3 Liter).
Im Zuge des Facelifts flog der 1.2er aus dem Programm. Beim Ein-Liter-Dreizylinder, der aus der Kooperation mit Toyota stammte, stieg die Leistung auf 72 PS. Für die Kraftübertragung sorgte bei beiden Triebwerken ein manuelles Fünfganggetriebe. Als Alternative gab es für den 1,0-Liter-Dreizylinder ein automatisiertes Schaltgetriebe („Efficient Tronic“), das sich allerdings durch ruckeliges Schalten bemerkbar machte.
Basisversion ohne jeden Komfort
Wie oft bei Kleinstwagen war auch die Basisversion (Start) des C1 eher für Flottennutzer wie Liefer- oder Sozialdienste gedacht. Das Fehlen von Servolenkung, Radio, teilbarer Rücksitzlehne und Klimaanlage drückte den Neupreis auf rund 9.000 Euro. Wer mehr Komfort möchte, sucht nach den höheren Ausstattungslinien „Live“, „Feel“ und „Shine“. Außerdem legte Citroen zwischendurch Sondermodelle mit attraktiven Extras auf. Modelle ab dem Facelift verfügen je nach Ausstattung über ein modernes Infotainment-System. Beim NCAP-Crashtest 2014 erreichte der C1 vier von fünf Sternen.
Die gute Nachricht: Die zweite Generation schlägt sich bei der Hauptuntersuchung (HU) besser als der Vorgänger. Die schlechte: Es gibt immer noch Schwachpunkte. Probleme machen Bremsbauteile und die Auspuffanlage ab der zweiten HU. Auch beim Thema Licht kann der kleine Franzose nicht immer punkten. Die Prüfung der Fahrwerkskomponenten (Aufhängung, Federn, Dämpfung, Lenkung) geht meistens ohne große Beanstandung aus.
C1-Modelle werden auf den Gebrauchtwagenportalen ab rund 5.000 Euro angeboten. Interessenten älterer Modelle sollten darauf achten, dass für Autos vor Herbst 2014 ein Rückruf für die Lenksäule durchgeführt wurde. (SP-X)