Zwei Räder – und selbstverständlich elektrisch

Zwei Räder – und selbstverständlich elektrisch
Beim schwedischen Hersteller Cake verschmelzen seit Jahren Fahrrad und Motorrad. © Cake

Auf der CES in Las Vegas finden sich nicht bloß Autos, sondern auch Zweiräder. Egal in welcher Klasse – ohne E-Antrieb rollt nichts mehr.

Die Technikmesse CES in Las Vegas diente in diesem Jahr auch der Zweiradindustrie als Showbühne für einige Neuheiten. Im Fokus standen wieder einmal elektrisch angetriebene Einspurfahrzeuge verschiedener Klassen.

Gut ins CES-Flair passte der nerdig anmutende Klapp-Scooter Tatamel des japanischen Herstellers Icoma. Zusammengefaltet ist das Elektro-Zweirad 69 Zentimeter lang und hoch sowie 26 Zentimeter breit. Dabei bietet der Tatamel ein richtiges Fahrwerk mit Federgabel vorne sowie ein Hinterrad mit Zentralfederbein. Beleuchtung, Blinker, Bremsen, Schutzbleche, Fußrasten, Rückspiegel und ein Gepäckträger sind ebenfalls an Bord. Der dauerhaft 600 Watt sowie in der Spitze 2 kW leistende Motor steckt im 6,5-Zoll-Hinterrad. Die Batterie mit 0,6 kWh verbirgt sich hinter seitlichen Verkleidungsteilen. Bis zu 40 km/h schnell und bis zu 30 Kilometer weit soll der 50 Kilogramm leichte Scooter fahren.

Das finnische Start-up Verge hat auf der CES die TS Ultra enthüllt. Das E-Motorrad zeichnet sich unter anderem durch ein nabenloses Hinterrad aus, das den Elektroantrieb integriert. Im Mai sollen erste Exemplare der rund 36.600 Euro teuren und 102 kW (139 PS) starken TS Pro in Deutschland verfügbar sein. Ende des Jahres soll dann die TS Ultra folgen, die mit 150 kW (204 PS) deutlich mehr Leistung, eine höhere Reichweite von 375 Kilometer und Schnellladetechnik bietet. Kostenpunkt: 54.400 Euro.

Von Lasten-Pedelec bis Kraftkeil

Icoma aus Japan will sein Falt-Scooter Tatamel tatsächlich auf den Markt bringen. Foto: Icoma

Ein ähnlicher Kraftkeil wie die Verge ist die DC100 des chinesischen Zweiradherstellers Davinci Motor. Es handelt sich um ein E-Motorrad auf dem Leistungsniveau der Einliter-Klasse in der Verbrennerwelt. 100 kW (136 PS) stellt der synchrone AC-Motor bereit. Der Sprint auf 100 km/h soll in unter 3 Sekunden erledigt sein, maximal sind 200 km/h möglich. Der 18-kWh-Akku erlaubt nach WLTP-Standard bis zu 357 Kilometer Reichweite, die Ladezeit beträgt unter Zufuhr von Gleichstrom rund 30 Minuten. Als Preis wurden bislang 27.500 Euro genannt.

Beim schwedischen Hersteller Cake vermischen sich seit Jahren Fahrrad- und Motorradwelten zu kuriosen und smarten Zwittern. Ein solcher ist auch das neue Lasten-Pedelec Aik. 20-Zoll-Räder mit voluminösen Reifen und breiten Schutzblechen lassen das Cargobike wie ein Moped aussehen. Allerdings gibt es einen Pedalantrieb mit Mittelmotor, der elektrisch mit bis zu 100 Newtonmeter und bis maximal 25 km/h unterstützt. Bis zu drei 750-Wh-Akkus sollen 360 Kilometer Reichweite ermöglichen. Der Alurahmen soll 200 Kilogramm Gesamtgewicht tragen, die Preise starten bei rund 6.500 Euro.

Der für Elektro-Roller bekannte Zweiradhersteller Yadea zeigt sein erstes E-Motorrad namens Keeness VFD. Mit 5,5 kW (7,5 PS) Dauerleistung sowie 10 kW (14 PS) in der Spitze qualifiziert es sich als Leichtkraftrad. Der zwischen Akku und Hinterradschwinge positionierte E-Motor leitet seine Kraft per Kette ans Hinterrad, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h. Das modern und zugleich konventionell gezeichnete Bike erhält Strom aus zwei jeweils 2,3 kWh großen Akkupaketen. Mit Tempo 45 soll die Yadea damit 140 Kilometer weit kommen. (SP-X)

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