42 Prozent aller Kinder falsch gesichert

Statistik

Gute Kindersitze gibt es überall zu kaufen. Trotzdem spielen viele Eltern bei der Sicherung ihrer Kinder mit dem Leben des Nachwuchses.

Rund 42 Prozent der Kinder ab sechs Jahren werden im Auto innerorts falsch gesichert, hat nun die Allianz Unfallforschung festgestellt. Die Eltern gehen bei der Sicherung ihrer Kinder im Auto nur halbherzig zur Sache und gefährden dadurch Leben und Gesundheit ihres Nachwuchses. Der größte Fehler: Die Kleinen werden teilweise ohne Kindersitz befördert.

Viele tödliche Unfälle vermeidbar

Zwei Prozent der Eltern fahren sogar mit vollkommen ungesicherten Kindern durch die Gegend. "Hier besteht gegenüber der richtigen Sicherung ein siebenfach höheres Risiko, schwer verletzt oder getötet zu werden", heißt es beim Allianz Zentrum für Technik. Pro Jahr werden über 1000 Kinder als Beifahrer im Auto schwer verletzt, im vergangenen starben 37 kleine Mitfahrer an den Folgen eines Unfalls.

Die meisten dieser tödlichen Unfälle und schweren Verletzungen sind nach Meinung der Experten vermeidbar, wenn der Nachwuchs richtig gesichert wäre. "Unsere Crash-Versuche zeigen, dass Kinderdummys bei falschem Gurtverlauf unter den Gurten wegrutschen. Besonders gefährlich ist der falsche Gurtverlauf im Bauchbereich. Kann sich der Beckengurt nicht am Becken abstützen, dringt er tief in die Weichteile ein und kann dabei schwere Verletzungen hervorrufen", erklärt Thomas Pleines, Vorstand des Versicherungsunternehmen.

Lebensretter Nummer eins

Daher fordern die Experten, Kinder unter 1,50 Meter in altersgerechten Rückhaltesystemen zu befördern. Das richtige Anschnallen sei auch bei kurzen Fahrten notwendig - egal ob die Fahrt zum Einkaufen, zur Schule oder ins Grüne geht. Der Gurt muss eng am Körper anliegen.

Außerdem sollten Eltern immer den richtigen Gurtverlauf an Schulter und Becken kontrollieren. Bei Sitzerhöhungen muss der Gurt unter den Hörnchen durchlaufen. Nur in Verbindung mit einem altersgerechten Kindersitz und dem richtigen Gurtverlauf sei der Sicherheitsgurt auch bei Kindern der Lebensretter Nummer Eins. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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