Coole Roller: Viel Reichweite gepaart mit viel Leistung

Motorradmesse EICMA

Coole Roller: Viel Reichweite gepaart mit viel Leistung
Noch Roller oder doch schon Motorrad? Beim Italjet Dragster 559 Twin fällt die Antwort auf dieser Frage nicht eindeutig aus. © EICMA

Auf gerade erst zu Ende gegangenen Motorradmesse EICMA wurden auch interessante Roller präsentiert. Wir stellen Konzepte und Serienmodelle vor.

Mailands Motorradmesse EICMA war wieder einmal Bühne für spannende Neuheiten und Konzepte auf zwei Rädern: Darunter befanden sich auch eine Vielzahl von Rollern. Sie heben sich technisch und leistungstechnisch vom üblichen Einerlei der Branche deutlich ab.

Einige der Rollermodelle sind nujr vage Ausblicke auf das, was in der Zukunft kommt, andere sind bereits serienreif und werden in Kürze die Kundinnen und Kunden bei ihrer Ausfahrt erfreuen. Einige von ihnen fahren zudem elektrisch vor.

Horwin Senmenti 0

Der Horwin Senmenti 0 bietet eine Elektroantriebsarchitektur mit Automotive-Dimensionen. Foto: Horwin

Zur letzteren Kategorie zählt etwa der Senmenti 0 des chinesischen Herstellers Horwin. Bereits 2022 sorgte der damals noch als Konzept vorgestellte Elektroroller für Aufsehen. In diesem Jahr folgte die nicht minder beeindruckende Serienversion. Der 230 Kilogramm schwere Elektro-Bolide wird von einem 99 PS und 894 Newtonmeter starken E-Motor angetrieben, der den Senmenti in 2,8 Sekunden auf Tempo 100 und auf maximal 200 km/h beschleunigen soll.

Wie bei E-Autos setzt Horwin auf eine 400-Volt-Architektur mit einer großen 17-kWh-Batterie für über 300 Kilometer Reichweite. Die Chinesen nehmen auf ihrer Webseite Bestellungen für den Senmenti 0 entgegen. Der Preis beträgt 14.900 Euro ohne Mehrwertsteuer. Inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer landen deutsche Käufer also bei rund 17.700 Euro. Erste Exemplare sollen 2024 an Kunden in Europa ausgeliefert werden.

Scorpio Electric X1

Mit dem X1 bringt der neue Zweiradhersteller Scorpio Electric aus Singapur ebenfalls 2024 einen potenten E-Roller im Premium-Segment auf den Markt. Der 185 Kilogramm schwere Scooter der 125er-Klasse bietet ein kantig-dynamisches Design, markante Leuchten und ein per einarmiger Aluschwinge geführtes 14-Zoll-Hinterrad aus.

Mit dem X1 bringt Scorpio einen imposanten,E-Roller auf den Markt. Foto: EICMA

Direkt von dem Hinterrad befindet sich ein 14 PS starker E-Motor, der von einer 5 kWh großen Batterie versorgt wird. 3,8 Sekunden soll der Sprint bis 50 km/h dauern, maximal werden 105 km/h erreicht. Bei durchschnittlich 40 km/h beträgt die Reichweite 200 Kilometer. Die Ausstattung beinhaltet adaptives Kurvenlicht, 7-Zoll-TFT-Display, Lenkersperre, Rückfahrhilfe, Fernabschaltung für den Ladevorgang und eine Fernentriegelung für das Staufach unter der Sitzbank. Kommenden Sommer soll der X1 in Deutschland zu Preisen ab 10.000 Euro startklar sein.

Italjet Dragster 559 Twin

Dragster 559 Twin heißt ein Ende 2024 erhältlicher Zweizylinder-Scooter von Italjet, der 58 PS und 55 Newtonmeter Drehmoment via 6-Gang-Schaltgetriebe und Kette ans Hinterrad leitet. Der flüssiggekühlte Motor ist mit Benzineinspritzung und 8-Ventil-Doppelnockenwellensteuerung gerüstet.

Mit trocken 180 Kilogramm ist der Roller kein Leichtgewicht, dennoch dürfte er Fahrleistungen bieten, die manches Motorrad blass aussehen lassen. Bei Rahmen und Fahrwerk unterscheidet sich 559 deutlich von Dragster-Varianten mit kleinerem Hubraum. Statt Achsschenkellenkung gibt es eine USD-Gabel fürs Vorderrad, während die hintere Zweiarmschwinge von einem liegend montiertem Zentralfederbein angelenkt wird. Auch dank der 15-Zoll-Räder mit Pirelli-Reifen vom Typ Diablo sowie den vorderen beiden 27er-Brembo-Scheibenbremsen im Wave-Design könnte der große Dragster als Vertreter der Motorradwelt durchgehen. Einen Preis nennt Italjet noch nicht.

Velocifero Kick Scooter

Velocifero hat auf seinem Stand neben vielen neuen Serienmodellen mit dem E-Roller „Kick Scooter“ einen jungen Rekordhalter vorgestellt. Es handelt sich um ein Einzelstück, dessen Daseinszweck das Aufstellen neuer Geschwindigkeitsrekorde ist.

Im Oktober 2023 konnte der 203 PS starke Einspurstromer mit extralangem Radstand auf der Rennstrecke Monza in 3,27 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 sprinten sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 198 km/h erreichen.

SYM PE3

Der Rollerhersteller SYM hat bislang der E-Mobilität die kalte Schulter gezeigt. Mit dem auf der EICMA vorgestellten Konzept PE3 deutet sich jedoch ein Strategiewechsel mit einer speziellen Hybridlösung an, die Verbrenner und E-Antrieb kombiniert. Statt den Benziner zu unterstützen, ist in diesem Konzept ist der 5,5 PS starke Elektromotor das eigentliche Vortriebsaggregat.

Der Benziner dient zum Laden der Aluminium-Ionen-Batterie. Ihr Stromvorrat reicht für gut 35 Kilometer. Sollte die Batteriespannung des Akkus von 75 auf das kritische Minimum von 60 Volt sinken, erzeugt der Benziner automatisch Strom. Der Range-Extender kann mit einem Liter Benzin 90 Kilometer Reichweite erzeugen. Dank 3-Liter-Tank bietet der PE3 also einen Aktionsradius von über 300 Kilometer. (SP-X)

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