Porsche: Mit Effizienz zu weiterem Wachstum

Blume verteidigt E-Fuels

Porsche: Mit Effizienz zu weiterem Wachstum
Der Porsche 911 Carrera T spricht Kunden an, die ein puristisch-sportliches Fahrerlebnis suchen. © Porsche

Porsche setzt auch in diesem Jahr auf weiteres Wachstum. Oliver Blume wünscht sich indes mehr Sachkenntnis bei der Diskussion um E-Fuels.

Um die langfristige Ambition bei der Umsatzrendite von über 20 Prozent zu erreichen, legte das Management zudem ein neues Effizienzprogramm auf, wie der Konzern am Montag in Stuttgart mitteilte.

Die Aktie gab nach den ersten eigenen Jahreszahlen als wieder börsennotiertes Unternehmen nach. Beim Umsatz hatte Porsche im Vorjahr nicht so viel einfahren können, wie in Aussicht gestellt. Das im Dax notierte Vorzugspapier lag vormittags im schwachen Markt zwei Prozent im Minus. Seit dem Börsengang im Herbst hat sich der Kurs aber gut entwickelt und über ein Drittel zugelegt. Umsatz und operatives Ergebnis hätten etwas unter den Erwartungen am Markt gelegen, schrieb Analyst Philippe Houchois vom US-Investmenthaus Jefferies.

Knapp unter eigenen Erwartungen

Mit dem Umsatzplus von 13,6 Prozent auf 37,6 Milliarden Euro lag das Unternehmen unter der selbst anvisierten Spanne von 38 bis 39 Milliarden Euro. Von Bloomberg befragte Experten am Aktienmarkt hatten ebenfalls mit mehr Erlös gerechnet.

In diesem Jahr soll der Umsatz auf 40 bis 42 Milliarden Euro zulegen. Das wären mindestens sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gewinnmarge des operativen Ergebnisses soll zwischen 17 und 19 Prozent liegen. 2022 war sie wie erwartet von 16 auf 18 Prozent gestiegen. Bei der Umsatzerwartung ist das Management um Chef Oliver Blume etwas optimistischer als der Markt, der im Schnitt mit einem Wert am unteren Ende der Prognosespanne rechnet.

Porsche machte den Angaben zufolge 2022 einen Gewinn nach Steuern von knapp 5 Milliarden Euro nach gut 4,0 Milliarden im Vorjahr, je Vorzugsaktie waren das 5,44 Euro. Die Dividende für die Vorzugsaktionäre soll 1,01 Euro betragen. Die Stammaktionäre – derzeit ausschließlich der Volkswagen -Konzern und die VW-Dachholding Porsche SE – bekommen 1,00 Euro je Papier. Mittelfristig will Finanzchef Lutz Meschke rund 50 Prozent des Konzernergebnisses als Dividende ausschütten. Porsche hatte im vergangenen Jahr 309 884 Autos ausgeliefert und damit 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. „Wir haben unter schwierigen Rahmenbedingungen das mit Abstand stärkste Ergebnis in der Geschichte von Porsche erreicht“, sagte Blume.

Blume verteidigt E-Fuels

Blume hat in der Debatte um die Bedingungen eines europaweiten Verbrenner-Ausstiegs die umstrittenen E-Fuels als Alternative im Übergang zur E-Mobilität verteidigt. „Wenn man Klimaschutz ernst nimmt, muss man schauen, jede Ecke auszukehren“, sagte er. „Mit Blick auf Verbrennerfahrzeuge sind E-Fuels eine sinnvolle Ergänzung im Bestand und in der Nische“ – womöglich auch noch nach 2035, dem diskutierten Jahr für ein Zulassungsverbot von Verbrenner-Neuzulassungen.

Synthetisch hergestellte Kraftstoffe ließen sich zumindest dort, wo es genügend erneuerbare Energie zu deren Produktion gebe, nutzen, um den CO2-Ausstoß deutlich zu drücken. „Ich würde mir wünschen, dass man dabei auf eine deutlich stärkere Sachkenntnis zurückgreift“, so der Porsche-Chef, der auch den VW -Konzern leitet. Es gebe hierzu Anfragen verschiedener politischer Parteien an das Unternehmen. „Wir beraten da, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.“ Blume ergänzte: „Die Autoindustrie befindet sich mitten in der Transformation und benötigt Planungssicherheit. Daher begrüßen wir ausdrücklich, dass die Bundesregierung jetzt die entsprechenden Schritte übernimmt.“

Blume sagte, es sei unbestritten, dass die E-Mobilität mittelfristig die dominante Form werden müsse. Nötig seien aber auch Lösungen für die Übergangszeit, in der noch ältere Autos unterwegs sind. (dpa)

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