Macht ein ABS auch bei einem Pedelec Sinn? Macht es, wie ein Test der Prüforganisation Dekra zeigt, die unterschiedliche Bremssysteme getestet hat.
So sorgt ein ABS-System für Pedelecs im Vergleich zu konventionellen Fahrradbremsen vor allem auf nasser Fahrbahn für einen deutlichen Sicherheitsgewinn. So das zentrale Ergebnis eines von der Unfallforschungsabteilung der Prüforganisation Dekra durchgeführten Vergleichstest unterschiedlicher Fahrrad-Bremsen, die sich auf trockener und nasser Fahrbahn bewähren mussten
Getestet wurden Rücktritt-, Felgen- und Scheibenbremsen an verschiedenen Fahrradtypen wie Mountainbike, Pedelec oder S-Pedelec. Um die Vergleichbarkeit der Bremssysteme zu gewährleisten, wurde auf ähnliche Reifenaufstandsflächen geachtet, weshalb zum Beispiel keine Rennräder mit schmalen Reifen zugelassen waren. Die Testfahrer hatten die Aufgabe, bei Tempo 25 mit maximaler Verzögerung zu bremsen.
Zufriedenstellend auf trockener Fahrbahn
Auf trockener Fahrbahn zeigten alle Testräder mindestens zufriedenstellende oder bessere Leistungen. Der mit 4,55 Meter längste Bremsweg wurde bei einem City-Rad (Felgenbremse vorne/ Rücktrittbremse hinten) gemessen. Mit 3,66 Meter deutlich kürzer fiel der Bremsweg für das S-Pedelec mit großdimensionierten Scheibenbremsen aus.
Bei den Bremstests auf nasser Fahrbahn offenbarten sich zwischen den unterschiedlichen Bremssystemen hingegen größere Unterschiede. Hier konnte das ABS-Pedelec mit einem Stillstand nach 4,14 Meter am besten abschneiden, während das City-Rad 5,53 Meter bis zum Stillstand benötigte. Da es in einer Gefahrensituation auf jeden Zentimeter ankommt, spricht also alles für ABS. Laut Dekra verlängerte sich der Bremsweg auf nasser Fahrbahn bei eigentlich allen Systemen um 20 Prozent, einzige Ausnahme war das Pedelec mit dem ABS-System von Bosch. Unter diesen Nässebedingungen spielte es seine Stärken aus.
Sicherheitsgewinn durch Bosch-System
Obwohl das ABS-System von Bosch auch in anderen Verkehrssituationen für einen deutlichen Sicherheitsgewinn sorgt, wird es aktuell nur von wenigen Pedelec-Herstellern angeboten. Unter anderem haben die KTM, Centurion oder Pegasus mit ABS kombinierbare Pedelec-Modelle im Angebot.
Die Preise für ABS-Pedelecs aus dem aktuellen Modelljahr liegen in der Regel jenseits von 4.000 Euro. Wer es sich leisten kann, sollte sich diesen Mehrpreis aber auf jeden Fall gönnen. (SP-X)