Kanzlerin Angela Merkel macht in der Dieselkrise keine gute Figur. So ist die Mehrheit der der Bundesbürger mit ihrem Kurs unzufrieden, Diesel-Fahrverbote zu verhindern.
Für fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten tritt Merkel nicht entschieden genug für die Interessen der Dieselfahrer ein. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.
Zugleich gaben fast drei Viertel (72 Prozent) an, sie hätten kein Vertrauen, dass sich Regierung und Autobranche auf einen Kompromiss einigen, der Fahrverbote weitestgehend verhindern könnte.
Maßnahmenpaket beschlossen
Die Bundesregierung hatte Anfang Oktober ein neues Maßnahmen-Paket beschlossen, das solche Verbote vermeiden soll. Es sieht höhere Preisnachlässe der Hersteller vor, wenn Kunden alte Diesel in Zahlung geben und sauberere Autos kaufen. Daneben sind Hardware-Nachrüstungen geplant. Dafür sind aber zentrale Fragen etwa zur Finanzierung offen.
In vielen Städten werden Schadstoff-Grenzwerte für die Luft nicht eingehalten, wofür Diesel-Abgase als ein Hauptverursacher gelten. Gerichte haben etwa für Stuttgart, Frankfurt und Berlin Fahrverbote für ältere Diesel angeordnet. Für die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz steht an diesem Mittwoch eine Verhandlung an.
Dass Merkel entschieden genug für die Interessen der Dieselfahrer eintrete, finden laut Umfrage nur drei Prozent „voll und ganz“, neun Prozent sagen zumindest „eher ja“.
Dagegen gaben 26 Prozent an, Merkel trete „eher nicht“ entschieden genug für Dieselfahrer ein – 39 Prozent finden das sogar „überhaupt nicht“. Nur etwas besser schneiden die zuständigen Fachminister ab – Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Umweltministerin Svenja Schulze (SPD). (dpa)