Mercedes GLE: Wachstum mit den Dickschiffen

Premiere in New York

Mercedes GLE: Wachstum mit den Dickschiffen
Der neue Mercedes GLE feiert Premiere in New York. © SP-X

Mercedes hat auf der New York Autoshow den neuen GLE Coupé präsentiert. Der neuen Namensgebung der Schwaben folgend ist damit der Nachfolger der M-Klasse gemeint.

Bei Mercedes-Benz wird Druck gemacht. Man investiert in einen Wachstumsmarkt und verkündet die jüngsten Nachrichten dort, wo die Spezies die immer noch größte Fan-Gemeinde hat. Als zweites SUV debütiert nach der Studie GLE Coupé (in Detroit) der Mercedes GLE als (gründlich überarbeiteter) Nachfolger der M-Klasse auf der New York International Auto Show (noch bis 12. April).

Einen allzu weiten Weg musste die geliftete Version nicht bewältigen, sie wird in den Vereinigten Staaten in Tuscaloosa gefertigt und gilt als Urgestein in der SUV-Palette der Marke, das vor rund 20 Jahren zum ersten Mal auf die Straßen rollte.

Dimensionen nahezu identisch mit Vorgänger

Die Dimensionen der neu benannten SUV-Mittelklasse sind nahezu identisch mit denen des Vorgängers. Die charakteristischen Fensterradien der hinteren Seitenscheiben blieben unverändert, allein Front- und Heckpartie haben mit schärferen Formen gewonnen und wirken sportlicher, sollen deutlich mehr Agilität vermitteln. Das gilt besonders für die zeitgleich vorgestellten AMG-Versionen, die auf bis zu 21 Zoll großen Leichtmetallrädern stehen.
Dazu gibt es eine ganze Reihe neuer Hilfssysteme, neu sind der Kreuzungs- und der Seitenwindassistent, eine 360-Grad-Kamera ermöglicht besseren Überblick.

Im Innenraum werden frische Farben geboten, gefragt erscheinen Erdtöne wie Ingwerbeige oder Espressobraun, auch Holz in milden Tönen steht als Option in der Ausstattungsliste. Auffälligste Änderung im Interieur ist jedoch die neue Position des Media-Displays, das seinen Platz jetzt in der Mitte der Schalttafel hat.

Wahlweise mit Hinterradantrieb

Höheren Nachrichtenwert hat unterdessen die Antriebspalette. Zum ersten Mal tritt die SUV-Mittelklasse von Mercedes-Benz wahlweise als hinterradgetriebene Version an. Das soll vor allem für geringeren Verbrauch sorgen, der 150 kW/204 PS starke Vierzylinderdiesel im GLE 250d schafft nach Norm mit 5,4 Liter Treibstoff die 100-Kilometer-Strecke. Der Vierzylinder tritt aber ebenso wie sein stärkerer Kollege auch mit permanentem Allradantrieb an, der Dreiliter-V6 liefert 190 kW/258 PS. Alle Diesel werden künftig mit dem automatischen Neunganggetriebe kombiniert, dessen weite Spreizung der Übersetzungen soll Verbrauchsvorteile bringen.

Bei den Benzinern gibt es einen V6-Motor im GLE 400 mit 245 kW/333 PS sowie das Topmodell GLE 500 mit einem V8, der 320 kW/435 PS liefert. Für das gute Gewissen bietet sich die Plug-in-Hybrid-Variante GLE 500e an, dessen Kopplung von V6 und E-Maschine für 325 kW/442 PS gut ist. 30 Kilometer weit kommt der Hybrid mit voller Batterie, der Normverbrauch sinkt dadurch auf 3,3 Liter für (die ersten) 100 Kilometer.

Noch muskelbepackter gehen die beiden AMG-Versionen an den Start. Als GLE 63 wirft der Mercedes-AMG 410 kW/557 PS in die Waage, die S-Variante bringt es gar auf 430 kW/585 PS. In 4,3 und 4,2 Sekunden beschleunigen die Boliden bei Bedarf von 0 auf 100 km/h, wer diese Übung häufiger bestehen will, muss mit wesentlich mehr als dem angegebenen Normverbrauch von 11,8 Liter auf 100 Kilometer rechnen.

Die neue Nomenklatur im Mercedes-Angebot folgt im Fall des GLE nicht der Verwandtschaft zur Limousine. GLE und E haben allein durch ihre Positionierung in der gehobenen Mittelklasse des Premiummarktes eine Gemeinsamkeit. Das wird sich beim für den Herbst avisierten, kleineren GLC ändern. Der greift als Neuling ohne Vorgänger auf eine ganze Reihe der bei der C-Klasse verwendeten Bauteile zurück. (SP-X)

Vorheriger ArtikelToyota hybridisiert Toyota RAV4
Nächster ArtikelElektrischer Fahrdienst in der Hauptstadt
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden