Bislang lief es für Titelverteidiger Jean-Eric Vergne in dieser Formel E-Saison nicht rund. Doch nun konnte der Franzose das Rennen im chinesischen Sanya für sich entschieden.
Für den amtierenden Titelträger vom Team Team DS Techeetah war es der erste Saisonerfolg. Vergne sicherte sich dabei den Sieg vor Oliver Rowland (Nissan E.Dams) und Antonio Felix da Costa (BMW I Andretti Motorsport).
Der Deutsche Andre Lotterer (DS Techeetah) wurde Vierter vor Daniel Abt (Audi Sport Abt Schaeffler). Wie dicht derzeit das Leistungsniveau der Fahrer beeinander liegt, zeigt der Umstand, dass es in den sechs bisherigen Rennen sechs unterschiedliche Sieger gegeben hat.
„Es war ein ziemlich gutes Rennen. Hier in China als chinesisches Team zu gewinnen, war etwas Unglaubliches, besonders nach den letzten 3 Rennen, die wir ohne Punkte hatten. Es ist immer gut, wieder an die Spitze zu kommen, es stärkt das Selbstvertrauen von mir und dem Team und bringt uns wieder an einen guten Platz für die Meisterschaft.“ sagte Sieger Vergne und fügte hinzu. „Ich denke, das war der Wendepunkt der Saison, und jetzt müssen wir einfach weiter gute Arbeit leisten und in der europäischen Hälfte der Saison gute Rennen fahren.“
Audi-Pilot di Grassi im Pech
Audi-Pilot Abt kämpfte von Startplatz vier aus um einen Platz auf dem Podium, ehe das Safety-Car auf die Strecke ging und das Rennen mit der Roten Flagge unterbrochen wurde. „Dadurch wurde unser Vorteil zunichte gemacht, den wir uns am Anfang des Rennens erarbeitet hatten“, sagte Abt. „Wir hatten ein gutes Energiemanagement und waren in einer starken Position, ehe die verrückten Dinge auf der Strecke passiert sind. Deshalb bin ich nicht hundertprozentig zufrieden. Aber in der Formel E kommt es darauf an, regelmäßig zu punkten. Das ist mir bisher in allen sechs Rennen gelungen.“
Im Pech war Abts Teamkollege Lucas di Grassi. In einem von mehreren Unfällen geprägten Rennen konnte die Grassi das Rennen nicht beenden, nachdem er von Robin Friins gecrasht wurde. Nach dem Rennen trauerte der Braislianer der vertanen Chance hinterher, in die Punkte zu fahren und damit Audi Sport Abt Schaeffler in der Teamwertung zur Führung zu verhelfen. „Das war extrem ärgerlich, denn wir hätten heute die Führung in der Meisterschaft übernehmen können“, sagte der Brasilianer. „Bis dahin war es ein großartiges Rennen.“
Den Tag in Sanya schnell abhaken will auch Sam Bird (Virgin Racing). Der Brite, der bislang die Fahrwertung anführte, kam nach einem Unfall mit Stoffel Vandoorne nicht ins Ziel. Entsprechend war das China-Rennen für ihn eine Nullnummer. Nach sechs Rennen führt nun Felix da Costa (62 Punkte) das Klassement vo Jerome d´Ambrosio (Mahindra/59) und Sam Bird (54) und Jean-Eric Vergne (54) an. Lucas di Grassi (52) ist Sechster vor Daniel Abt (44).
Der drittplazierte BMW-Pilot Felix da Costa zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. „Ich bin mit dem Ergebnis, den Punkten und der Führung in der Fahrerwertung natürlich zufrieden. Aber ein wenig Frust ist auch dabei, wenn ich ehrlich bin, denn ich wollte heute eigentlich sogar noch mehr. Ich konnte den beiden Jungs vor mir ohne Probleme folgen und denke, dass ich hätte gewinnen können“, so der Portugiese.
In der Teamwertung liegt Virgin Racing mit 97 Punkten mit gerade einem Zähler Vorsprung vor Audi Sport Abt Schaeffler in Führung. DS Techeetah rangiert mit 95 Zählern auf Rang drei. Aufgrund dieses engen Abstandes ist für das kommende Rennen am 13. April in Rom für viel Spannung gesorgt.