Ein E-Bike kann günstig sein und dennoch gut. Das Sushi Maki 3.0 bietet zwar keine Wunderdinge, überzeugt aber in vielen Bereichen.
Beim Kauf eines Pedelecs haben sich deutsche Kunden längst daran gewöhnt, gleich mehrere tausend Euro zu investieren. Einen Neupreis von 1.400 Euro werden deshalb viele als wenig vertrauenerweckend abtun. Beim Maki 3.0 von Sushi offenbarte eine ausgiebige Testfahrt, dass man für dieses Geld ein durchaus ordentlich gemachtes E-Bike erstehen kann. Obwohl der Preis verdächtig niedrig ist, kann das in Portugal produzierte Zweirad hinsichtlich Alltagstauglichkeit, Optik und Ausstattung durchaus überzeugen. Dass Wunder in puncto Qualität ausbleiben, versteht sich bei diesem Preis von selbst.
Die Zahl 3.0 im Modellnamen weist darauf hin, dass es sich um eine Evolutionsstufe handelt. Geblieben ist ihm seine schlanke und sportliche Optik. Der Leitungen und Kabel teilweise integrierende Alurahmen wurde in seiner Geometrie leicht modifiziert. Zudem gibt es nun hydraulische statt der einst mechanischen Scheibenbremsen, Reifen mit Pannenschutz, einen komfortableren Sattel sowie ergonomisch geformte Lenkergriffe. Darüber hinaus gehören integrierte LED-Leuchten zur Serienausstattung, die ihren Strom aus der Traktionsbatterie beziehen. Am Lenker befindet sich nun serienmäßig ein LC-Display, das als Anzeige- und Bedieneinheit für den E-Antrieb dient. Konnektivität und App-Funktionen sucht man bei dem schlichten Modell hingegen vergebens.
Endmontage von eigener Hand
Geliefert wurde unser Testexemplar per Kurierdient (35 Euro Aufpreis) in einem vergleichsweise kompakten Karton, was dem Käufer die Endmontage einiger Teile aufnötigt. Das Befestigen von Vorderrad, Sattel, Pedale und Lenker gestaltete sich zum Teil etwas fummelig. Dennoch: Selbst mit wenig Schrauber-Erfahrung dürfte eigentlich jeder das Bike in 30 Minuten fahrbereit bekommen. Passendes Werkzeug in allerdings ausbaufähiger Qualität ist im Lieferumfang enthalten.
Die mit 230 Wh kleine und entsprechend leichte Batterie wird auf einer Halterung am Unterrohr seitlich eingeklickt. Fast sieht der Stromspeicher wie eine Getränkeflasche aus. Als nettes Feature bietet die Batterie einen USB-Slot, somit lässt sich sie auch als Powerbank für Smartphones nutzen. An einem kleinen Knopf am Display lässt sich das elektrische Antriebssystem aktivieren. Smart: Die schmale Displayfläche dient zugleich als Schaltwippe, über die sich fünf Unterstützungsstufen wählen lassen.
Nur eine Übersetzung
In Stufe 5 sorgt der leicht surrende Heckmotor für munteren Vortrieb. Es gibt nur eine Übersetzung, was zumindest das Anfahren an Steigungen erschwert. Ansonsten ist das fixe Verhältnis von Zahnkranz und Ritzel für den Alltag gut gewählt. Bis zum Unterstützungsmaximum von 25 km/h bleibt man im Wohlfühlbereich. Statt Drehmomentsensor setzt Sushi auf einen günstigeren Trittfrequenzmesser, was für ein nicht immer natürlich wirkendes Vortriebsgefühl sorgt.
Ein Gipfelstürmer ist das Maki nicht. Speziell für bergige Gegenden ist es mangels Übersetzungsalternativen deshalb keine Empfehlung. Als unkomplizierter und leichter (17 kg) E-Flitzer im vorwiegend flachen urbanen Umfeld hat uns das Maki 3.0 hingegen gut gefallen. Trotz der kleinen Batterie sind mit einer Akkuladung bei maximaler Unterstützung rund 40 Kilometer drin. Als Langstreckenrad sollte man das in drei Rahmengrößen sowie alternativ mit Tiefeinsteigerrahmen erhältliche Sushi-Pedelec aber eher nicht in die engere Wahl ziehen. (SP-X)