Elektromotorräder bleiben auch 2024 in der Nische

Elektromotorräder bleiben auch 2024 in der Nische
Die Livewire S2 Del Mar macht insbesondere in der Stadt einen guten Eindruck. © Sam Nalven/Livewire

Die Elektromobilität bleibt bei Motorrädern eine Nische. Dafür nimmt die Elektrifizierung bei Rollern weiter zu.

Im Automobilbereich spielt die E-Mobilität eine immer wichtigere Rolle. Bei Motorrädern bleibt das Thema jedoch in der Nische. Vor allem in den höheren Leistungsklassen sowie bei den Leichtkrafträdern nimmt das emissionsfreie Antriebskonzept in der kommenden Saison nur langsam Fahrt auf. Mehr und spannendere E-Neuheiten erwarten uns vor allem im Roller-Bereich.

Große Hersteller wie Ducati oder Triumph haben bereits vor einiger Zeit E-Motorräder in Aussicht gestellt, deren Serienstarts allerdings weiter auf sich warten lassen. Vorerst bleibt es hier bei Newcomern, die in der emissionsfreien Nische ihr Glück suchen.

Zero gehört zu den Etablierten

Auf der Straße bietet die DSR/X von Zero ein stimmiges Handling. Foto: Zero

Zu den bereits etablierten Namen der E-Szene gehört der Hersteller Zero Motorcycles, der zudem Modelljahr 2024 sein Angebot modernisiert hat. Die Topmodelle SR/F, SR/S und DSR/X sind künftig mit 102 PS starken Antrieben und bis zu 17,3 kWh großen Akkus für bis zu 188 Kilometer Reichweite gerüstet.

Die Mittelklassemodelle S und DS bietet 69 PS sowie 14,4 kWh für 160 Kilometer. Die Einstiegsmodelle FX und FXE sind es 46 PS beziehungsweise 7,2 kWh und 93 Kilometer Reichweite.

S2 Del Mar von Harley

Mit der S2 Del Mar bringt Harley-Ableger Livewire Anfang 2024 ein zweites E-Modell mit 84 PS und einer 10,5 kWh großen Batterie auf den Markt. Damit soll das 18.500 Euro teure und unter 200 Kilogramm leichte Bike 163 km/h schnell und bis 111 Kilometer weit fahren.
Fast doppelt so viel kostet die Lacama 2.0, die der Hersteller Italian Volt im April 2024 an den Start bringt. Für Vortrieb sorgt hier ein kompakter Axial-Flussmotor, der mit seinen 150 PS auf 230 km/h beschleunigt. Die Reichweite soll über 200 Kilometer betragen.
Bewegung auf bei 125ern

Mit der Ninja e-1 nimmt Kawasaki Kurs auf das Elektrozeitalter – aber zunächst bei den Leichtkrafträdern. Foto: Kawasaki

Ebenfalls etwas Bewegung kommt in die 125er-Klasse. So markieren die Ninja e-1 und die Z e-1 Kawasakis Einstieg in die E-Mobilität. Optisch wirken beide Modelle konventionell, der bürstenfreie Motor mit 5 kW/7 PS Dauer- und 12 PS Spitzenleistung soll auf maximal 99 km/h beschleunigen. Die Reichweiten sind mit knapp über 70 Kilometer bescheiden. Die Preise liegen bei rund 8200 bzw. 8800 Euro.

BMW setzt auf CE 02

BMW will mit dem neuen Elektromodell CE 02 vornehmlich junge Leute ansprechen. Auf die 4 PS starke 50er-Version dürfen bereits 15jährige aufsatteln.

Alternativ gibt es den 95 km/h schnellen CE 02 mit 15 PS und 90 Kilometer Reichweite, für den der Nutzer eine A1-Lizenz benötigt. Ab Frühjahr 2024 sind beide Varianten für 7500 beziehungsweise 8500 Euro verfügbar

Niu bringt RQi

Schließlich bringt E-Rollerhersteller Niu mit der RQi einen ersten Motorradtypen an den Start, der bei rund 8.000 Euro starten soll. Antrieb ist ein Mittelmotor mit 10 PS Dauer- sowie 24 PS Spitzenleistung, der auf 110 km/h beschleunigt. Strom kommt aus zwei herausnehmbaren Akkus mit zusammen rund 5,2 kWh Speicherkapazität für rund 120 Kilometer Aktionsradius.

Verheißungsvoller sind die Neuheiten im Roller-Bereich, wo der Elektroantrieb sich längst etabliert hat. Auf den E-Trend reagieren mittlerweile auch die japanischen Hersteller.

Auch Honda spielt mit

So bringt Honda zunächst als Verleih- und Leasingmodell mit dem EM1 e: seinen ersten Kleinrad-Roller mit 2,3 PS starken Nabenmotor und 1,5 kWh großen Wechselakku für gut 40 Kilometer Reichweite auf den Markt.

Yamaha führt 2024 den 11 PS starken und über 100 km/h schnellen Scooter E01 mit über 100 Kilometer Reichweite ein.

Darüber hinaus werden zwei E-Roller aus Deutschland ihr Comeback feiern. Govecs hat zum Modelljahr 2024 die E-Schwalbe technisch überarbeitet. Als wichtigste Neuerung gibt es herausnehmbare statt festinstallierte Akkus für bis zu 100 Kilometer Reichweite. Zunächst wird es das Retro-Modell als 45 km/h schnelle L1e-Version mit 3 PS starkem Nabenmotor geben.

Kumpan vor Neustart

Nach der Insolvenz Anfang 2023 steht außerdem der deutsche Elektroroller-Hersteller Kumpan vor einem Neustart. Dazu wurde der bis zu 100 km/h schnelle Ignite überarbeitet. Die Modellpflege bringt ein neues Batteriesystem und eine neue Steuerungssoftware. Die Preise für den Mitte 2024 wieder verfügbaren Stromer werden vermutlich, wie bisher bei rund 7.000 Euro starten.

Aus Fernost kündigen sich zudem einige spannende E-Roller-Neuheiten an. Bereits lieferbar ist der rund 5.000 Euro teure Segway E300se. Das 14 PS starke Topmodell der Chinesen fährt bis zu 105 km/h schnell und dank zwei jeweils 2 kWh großen Akkus 85 Kilometer weit. Scorpio Electric heißt ein Startup aus Singapur, das mit dem X1 einen flotten Premium-Roller entwickelt hat.

Im Sommer 2024 soll der zu Preisen ab 10.000 Euro in Europa an den Start gehen. Eine Besonderheit ist die einarmige Aluschwinge fürs Hinterrad. Der 14 PS starke E-Motor soll bis 105 km/h beschleunigen, eine 5 kWh große Batterie 200 Kilometer Reichweite bieten.
Zu Preisen von rund 17.700 Euro bringt schließlich der chinesische Hersteller Horwin das 230 Kilogramm schwere Elektro-Kraftpaket Senmenti 0 auf den Markt. Dank 99 PS und 894 Newtonmeter kann der Roller in 2,8 Sekunden auf Tempo 100 und auf maximal 200 km/h beschleunigen. Wie bei E-Autos setzt Horwin auf eine 400-Volt-Architektur mit einer großen 17-kWh-Batterie für über 300 Kilometer Reichweite. (SP-X)

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