Benziner so sparsam wie ein Diesel

Die Ingenieure von DaimlerChrysler haben sich viel vorgenommen. Die nächste Generation ihrer Benzinmotoren sollen den Selbstzündern in Sachen Verbrauch Konkurrenz machen können.

Mercedes arbeitet an sparsameren Benzinmotoren, die Vorteile von Diesel- und Benzinaggregaten in sich vereinen sollen. Der so genannte DiesOtto-Antrieb ist nach Angaben des DaimlerChrysler-Konzerns in Stuttgart leistungsfähig wie ein Benziner, drehmomentstark und sparsam wie ein moderner Diesel und dabei extrem sauber. Erreicht werden die Ziele durch die Kombination von Direkteinspritzung, Turbo-Aufladung und variabler Verdichtung.

Raumzündverbrennung

Kern des Technologiepakets, mit dem der Benziner vor dem Hintergrund des Klimawandels zukunftsfähig gemacht werden soll, ist den Angaben zufolge die Raumzündverbrennung. Dabei handelt es sich um ein hocheffizientes, dem Diesel ähnliches Brennverfahren. Im Teillastbereich wird das Benzin-Luft-Gemisch im Zylinder mit kontrollierter Selbstzündung gezündet. Nur beim Start und bei Vollast wird es wie beim konventionellen Ottomotor per Zündkerze zur Explosion gebracht. Durch die homogene Verbrennung bei reduzierten Reaktionstemperaturen im Teillastbereich entsteht laut DaimlerChrysler ein sehr geringer Ausstoß an Stickoxiden. Die weitere Abgasreinigung erfolgt per herkömmlichem Dreiwege-Katalysator.

Mittelfristig realisierbar

Erster Motor, der mit der DiesOtto-Technik arbeitet, ist DaimlerChrysler zufolge ein Vierzylinder mit 1,8 Litern Hubraum und 175 kW/2238 PS. Das größenreduzierte Aggregat, das mit herkömmlichem Benzin betrieben werden kann, entwickelt ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern. Oberklasse-Fahrzeuge im Format der heutigen S-Klasse sollen damit in Verbindung mit einer Hybridkomponente auf Verbräuche von weniger als 6,0 Litern pro 100 Kilometer kommen. Das entspräche einem CO-Ausstoß von weniger als 142 Gramm pro Kilometer. Nach Konzernangaben ist das neue Antriebskonzept mittelfristig realisierbar.

An einer ähnlichen Technik wird derzeit bei Volkswagen in Wolfsburg gearbeitet. Der VW-Motor soll jedoch im Gegensatz zum Mercedes-Aggregat synthetisches Benzin benötigen. (dpa)

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