Am Ende hat es nicht zum Titel gereicht: das Team Audi Sport Abt Schaeffler beendete die Formel E-Saison als Vizemeister. Einen Doppelerfolg feierte DS Techeetah – allerdings mit einem Beigeschmack.
Im entscheidenden Rennen am Sonntag in New York reichte dabei dem Franzosen Jean-Eric Vergne ein siebter Platz, um seinen Titel in der Fahrerwertung vor Sebastian Buemi (Nissan e-dams) und Lucas di Grassi (Audi Sport Abt Schaeffler) zu verteidigen. Damit ist Vergne der erste Fahrer in der bisherigen Formel E-Geschichte, dem eine Titelverteidigung gelang.
Das Rennen am Sonntag gewann Robin Frijns (Envision Virgin Racing) vor Alexander Sims (BMW) und Buemi. Audi-Pilot Daniel Abt wurde Fünfter, seine Teamkollege Lucas di Grassi nach einem Unfall 18.
Strafe für Funkspruch
Getrübt wird der Erfolg von Vergne indes von einem Funkspruch während des Rennens am Samstag. Nachdem Vergne im ersten Lauf in Folge eines Unfalls mehrere Positionen verloren hatte, bat er über Funk seinen Renningenieur, dass dieser seinen Teamkollegen Andre Lotterer bittet, auf der Strecke anzuhalten.
Wie eine Untersuchung der Rennkommissare ergab, geschah dies wegen des Schadens an Lotterers Fahrzeug, weshalb Vergne sich um die Sicherheit der anderen Fahrer gesorgt habe, geht aus der Erklärung der Kommissare hervor. Der Renningenieur reagierte auf diese Aufforderung von Vergne nicht. Aufgrund des Funkspruchs muss der Franzose nun einen halbtägigen Sozialdienst ableisten.
„Der heutige Tag war einfach unglaublich. Das Wochenende begann nicht so, wie wir es erwartet hatten, und heute war es nicht ideal, aber nichts davon ist jetzt wichtig, weil wir beide Meisterschaften gewonnen haben. Es ist immer noch unwirklich, der erste Fahrer zu sein, der ein Doppel-Weltmeister wurde, und ich kann mich nur bei meinem tollen Team und allen Beteiligten hinter den Kulissen bedanken. Das ist für uns!“, sagte Vergne nach seinem Erfolg.
Audi zufrieden mit Saisonverlauf
Obwohl es am Ende zum Titel nicht reichte, zeigte sich Audi zufrieden. „Das ganze Team hat bis zuletzt gekämpft und alles gegeben“, sagte Teamchef Allan McNish. „Es war unheimlich knapp. Wir haben DS Techeetah wie im vergangenen Jahr im Finale viele Punkte abgenommen, aber dieses Mal hat es nicht ganz zum Teamtitel gereicht. Ich bin trotzdem stolz auf das Team, das so viel harte Arbeit, Energie und Entschlossenheit in diese Saison gesteckt hat.“
Ähnlich äußerte sich Schaeffler-Automitive-Vorstand Matthias Zink. „Auch wenn wir heute keinen Pokal in den Händen halten, so können wir stolz sein auf eine tolle Saison, in der wir bis zum Überqueren der Ziellinie gemeinsam alles gegeben haben.“
Starker Auftritt von Abt
Im Pech war Lucas di Grassi am Sonntag. Im letzten Rennen konnte sich der Brasilianer vom elften Startplatz auf Rang sieben nach vorn kämpfen, ehe er kurz vor dem Ziel von Jaguar-Pilot Mitch Evans in die Mauer gedrückt wurde und aufgeben musste. „Der Unfall hat zum Glück nichts am Ergebnis in der Meisterschaft geändert“, sagte der zweifache Saisonsieger. „Ich bin stolz, im fünften Jahr in Folge in die Top Drei gekommen zu sein. Danke an Audi, ABT und Schaeffler für ein so tolles Team.“
Daniel Abt schaffte es in New York an beiden Tagen im Qualifying in die Super Pole der schnellsten sechs. Er holte beide Male den Zusatzpunkt für die schnellste Runde und im Rennen am Sonntag den fünften Platz. „Mehr war heute nicht möglich“, sagte Abt. „Es war ein gutes Ende einer harten Saison. Natürlich wollten wir die Teamwertung gewinnen, aber in einer so stark umkämpften Meisterschaft Zweiter zu werden, darauf kann jeder im Team stolz sein.“