Die ersten drei Rennen der neuen Formel e-Saison hat Sebastien Buemi allesamt für sich entscheiden können. In Mexiko-City wollen Lucas die Grassi und Daniel Abt den Sieger stellen – und der Brasilianer das Trauma des letzten Jahres überwinden.
Drei Rennen – drei Siege. In der neuen Saison der Formel E hat Sebastien Buemi von Renault e.dams seinen Konkurrenten in allen drei Läufen die Rücklichter gezeigt. Mit der optimalen Punktausbeute von 75 Zählern führt der Titelverteidiger aus der Schweiz vor dem Abt Schaeffler Audi Sport-Piloten Lucas Di Grassi.
Der Brasilianer jedoch will nun mit einem Sieg im Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-City in der Nacht von Samstag auf Sonntag gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen sollen mit einer Unterbrechung der Siegesserie von Buemi auch jedwede Anflüge von aufkommender Langeweile unterdrückt werden. Zum anderen will Di Grassi mit einem eigenen Sieg das Trauma des vergangenen Jahres überwinden.
Di Grassis Sieg 2016 aberkannt
Damals hatte der ehemalige Formel 1-Rennfahrer den Sieg errungen, ihn aber wegen Unterschreitung des Gewichtes am grünen Tisch wieder verloren. Teamchef Hans-Jürgen Abt sichert seinem Schützling „nach unserem Fehler“ in diesem Jahr deshalb alle Hilfe zu. „Wir haben in Mexiko noch eine Rechnung offen.“
Ob diese Rechnung aufgeht, ist für den Teamchef aber ungewiss. Denn Hans-Jürgen Abt rechnet zwar mit Buemi als Hauptgegner auf den Siegerpokal, allerdings hat er zudem mehr als Dutzend Kandidaten für das Podium ausgemacht. Denn der knapp 2,1 Kilometer lange Kurs innerhalb von Mexiko-City, der 45 Mal durchfahren werden muss, bietet breite Strecken wie selten sonst. Überholmanöver werden deshalb zuhauf erwartet.
Viel Platz zum Überholen
Hinzu kommt das emotionale Publikum, das zum einen an der Rennstrecke sitzt, die auch den Formel 1-Boliden dient, zum anderem lautstarke Unterstützung von den Tribünen des Baseball-Stadions den Fahrern zukommen lässt, was nicht nur Di Grassis Teamkollege Daniel Abt erfreut, der die fast schon einmalige Atmosphäre bis zum Schluss genießen möchte, wenn neben dem Pokal auch der Champagner fließen soll. Eine perfekte Vorbereitung sei dafür unabkömmlich, so Abt.
Abt und Di Grassi beim Fan-Boost derzeit vorn
Auf zusätzliche Hilfe von außen können die Abt Schaeffler Audi Sport-Piloten zudem hoffen. Beim Fan-Boost liegen Abt und Di Grassi derzeit mit jeweils 19 Prozent der abgegebenen Stimmen knapp hinter Jean-Eric Vergne vom Techeetah-Team auf Platz zwei und drei.
Bei dem Fan-Boost erhalten die drei Erstplatzierten des Rankings einen besonderen Leistungsvorteil. Nach dem Wechsel vom ersten auf den zweiten Wagen zur Hälfte des Rennens können die Fahrer zusätzliche Energie freischalten, die entweder als kraftvoller kurzer Energieschub oder für einen längeren Schwung mit etwas weniger Kraft genutzt werden kann. Bei den letzten beiden Rennen profitierte Abt von der Abstimmung. – nicht nur dieses Mal wäre es dem Kemptener lieber, am Ende des Rennens den Pokal hochzuhalten. Am besten gemeinsam mit Di Grassi – und noch vor Buemi. (AG/TF)