Regierung warnt Ölmultis wegen Preiserhöhung

Benzinpreisschock zu Ostern

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat verärgert über die steigende Spritpreise reagiert. Die Benzinpreise dürften sich nicht nach den Ferienzeiten richten, sagte der CSU-Politiker.

Die Bundesregierung hat die üblichen Benzin- Preiserhöhungen zu Ostern scharf verurteilt und droht den Ölkonzernen mit Konsequenzen. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte am Montag in der «Bild»-Zeitung: «Es ist unerträglich, dass die Ölkonzerne pünktlich zum Hauptreiseverkehr regelmäßig an der Preisschraube drehen.»

Steigende Preise

Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) warnte die Mineralölkonzerne, vor den Feiertagen den Bogen zu überspannen. Gerade vor Ostern gingen die Preise an den Zapfsäulen auf breiter Front nach oben. «Ob das mit rechten Dingen zugeht, untersucht ja gerade das Kartellamt», sagte Brüderle der «Bild». Er ärgere sich mächtig über die Preise: «1,44 pro Liter Super - das ist schon happig.»

Momentan liegt der Benzinpreis im Schnitt bei 1,43 Euro und für Diesel bei 1,21 Euro je Liter. Bei Super ist es der höchste Stand seit September 2008. Im vergangenen Jahr kostete der Liter Super im Jahresdurchschnitt rund 1,28 Euro, Diesel 1,08 Euro.

Nach Ansicht einzelner Wirtschaftsexperten gibt es derzeit aber keine stichhaltigen Hinweise, dass die Ölkonzerne gezielt die Preise nach oben treiben. «Denn die Benzinpreise haben sich in den letzten Wochen in etwa im Einklang mit den Rohölpreisen verändert», schrieb der Postbank-Experte Marco Bargel in einer Analyse.

Keine übermäßige Verteuerung

Zudem habe der schwächere Euro-Kurs dazu geführt, dass in US- Dollar abgerechnete Öl-Importe nach Europa teurer geworden seien. «Unter Berücksichtigung des Rohölpreisanstiegs und der Euro- Abwertung kann eine übermäßige Verteuerung der Kraftstoffe in Deutschland damit nicht festgestellt werden.» Für die kommenden zwölf Monate erwartet die Postbank, dass sich der Rohölpreis in etwa auf dem aktuellen Niveau stabilisieren wird.

Nach Angaben des Automobilclubs ADAC müssen sich die Autofahrer trotzdem zu Ostern auf noch höhere Spritpreise einstellen. «Sie müssen damit rechnen, dass die Preise noch mal raufgehen könnten», sagte ADAC-Sprecher Andreas Hölzel am Wochenende. Er befürchte, dass der Preis für den Liter Benzin nach einem Anstieg an diesem Wochenende zwar bis Ostern auf diesem Niveau bleibe, dann aber weiter steige. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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