«Silberpfeil» unter dem Hammer

Er könnte zum teuersten Auto aller Zeiten werden. Demnächst wird in Paris ein Auto Union Typ D versteigert – einer der letzten der legendären «Silberpfeile».

Er hat gute Chancen, demnächst der teuerste Wagen der Welt zu sein. Denn am 17. Februar kommt in Paris ein wahrhaft einzigartiges Schmuckstück unter den Hammer. Es geht um einen der legendären «Silberpfeile», einen Auto Union D von 1939, der letzte in privaten Händen.

Unlackiert aus Gewichtsgründen

Zusammen mit den ebenfalls legendären Rennwagen des Konkurrenten Mercedes hatten die Auto Union in den Dreißiger Jahren die Rennszene dominiert. Den Namen erhielten sie durch ihre unlackierten, silbrig glänzenden Alu-Chassis - der Legende nach dadurch entstanden, dass aus Gewichtsgründen kurz vor einem Rennen der weiße Lack einfach wieder abgekratzt wurde. Mit Auto Union verbinden sich legendäre Rennfahrernamen wie der von Bernd Rosemeyer, der bei einem Rekordversuch auf einer der ersten Autobahnen tödlich verunglückte.

Das Auktionshaus Christie's hofft nun auf einen Erlös oberhalb von 9,8 Millionen Dollar, dem Preis, den im Jahr 1987 ein Bugatti Typ 41 erzielt hatte, das momentan teuerste Auto der Welt. 12 bis 15 Millionen Dollar seien möglich, schätzt man bei Christie's.

Der «Silberpfeil» war der erste Grand-Prix-Wagen der Welt mit einem Mittelmotor und fast 300 Stundenkilometer schnell Er wurde von der deutschen Auto Union, der heutigen Audi AG, nach einem Konzept von Ferdinand Porsche gebaut. Insgesamt gab es zwischen 1933 und 1939 mehr als zwanzig dieser Autos. Nur fünf seien erhalten, die übrigen seien in den Kriegswirren verschwunden oder zerstört worden.

Überlebt hat der jetzt angebotene Rennwagen offenbar deshalb, weil er zu einer Charge gehörte, die von Auto-Union-Mitarbeitern nach Kriegsausbruch in einem Bergwerksschacht in Ostdeutschland versteckt wurde. Von dort aus gelangte er auf verschlungenen Wegen in die Sowjetunion. Ein amerikanischer Sammler entdeckte vor einigen Jahren Teile des Wagens auf einem Schrottplatz in der Ukraine und ließ das Fahrzeug in Großbritannien wieder komplettieren. Im Oktober 1994 erlebte er auf dem Nürburgring seine zweite Jungfernfahrt. (dpa)

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