2002 brachte Fiat den Doblo als Reaktion auf Renault Kangoo, Citroen Berlingo oder VW Caddy auf dem Markt. Mit den Mitbewerbern aus Frankreich und Deutschland kann der Hochdachkombi aus Italien aber nicht mithalten.
Der Doblo von Fiat steht wie der Caddy von VW oder der Kangoo von Renault für einen Wandel: Früher waren Hochdachkombis reine Kastenwagen für Handwerker, heute funktionieren sie auch gut als Familienautos. Den Herstellern sei Dank, denn sie haben wohnlichere Ausführungen aufgelegt, oft mit Annehmlichkeiten wie Freisprecheinrichtung und Lederlenkrad. Doch auf dem Prüfstand sind alle Modellausführungen gleich: Auf die Zuverlässigkeit der grundlegenden Technik haben Extras keinen Einfluss. Und da patzt der Doblo nach Expertenmeinung.
Vernichtendes Urteil für Fiat Doblo vom TÜV
Der ADAC in München gibt dem Italiener mit dem großen Raumangebot keine Glanznoten: In der Pannenstatistik des Münchner Automobilclubs gehört der Doblo zu den «eher unzuverlässigen Autos». Bei allen Baujahren treten demnach Probleme mit dem Turbolader und undichten Kraftstoffleitungen auf, speziell Selbstzünder von 2007 und 2008 fallen immer wieder mit gerissenen Zahnriemen und defekten Kurbelwellensensoren auf. Benziner von 2002 plagen öfters defekte Zündspulen. Laut ADAC besserte sich die Qualität des Doblo mit der Modellpflege im Jahr 2005.
Ein noch deutlicheres Bild ergibt die Kfz-Hauptuntersuchung: Laut «TÜV Report 2013» liefert der kastige Italiener «ein miserables Ergebnis ab». Zwar habe der Doblo kaum Rostprobleme, doch Achsen und Lenkgelenke verschlissen schnell. Bereits nach drei Jahren weisen die Spurstangen oft übermäßiges Spiel auf. Die Bremsscheiben seien verschleißanfällig, Probleme mit den Motoren zahlreich.
Überschaubare Kosten beim Fiat Doblo
2001 brachte Fiat den Doblo auf den Markt - und reagierte damit auf die Konkurrenz aus Frankreich und Deutschland. Von Anfang an war der Hochdachkombi mit ABS sowie Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags ausgestattet. ESP dagegen gab es jahrelang nicht. Im Herbst 2005 überarbeitete Fiat den Wagen, baute neue Motoren ein und legte 2010 eine neue Modellgeneration auf. Die Anschaffungs- und Unterhaltskosten gelten als überschaubar.
Motorenseitig bietet Fiat einen in dieser Klasse üblichen Mix aus Benzinern und Diesel-Aggregaten. Seit 2005 ist eine Erdgas-Ausführung erhältlich (anfangs 76 kW/103 PS, seit 2010 88 kW/120 PS). Je nach Ausführung und Baujahr gibt es Benziner mit 48 kW/65 PS bis 88 kW/120 PS, die Diesel leisten 46 kW/63 PS bis 99 kW/135 PS. Alle Triebwerke sind Reihenvierzylinder.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sollte ein Doblo mit dem leistungsstärksten Diesel für etwa 9100 Euro zu bekommen sein. Für diese Summe wird laut der Schwacke-Liste der Doblo 2.0 16V Multijet Start&Stopp Emotion von 2009 mit rund 87.000 Kilometern auf dem Tacho gehandelt. Wer 2500 Euro drauflegt, kann einen Doblo 1.4 16V Start&Stopp Active mit 70 kW/95 PS starkem Benziner von 2012 erstehen (durchschnittliche Laufleistung: 24.400 Kilometer). Im Falle des Erdgas-Doblo 1.4 16V Natural Power Dynamic von 2011 gibt Schwacke einen Richtpreis von 12.100 Euro an (40.300 Kilometer). (SP-X)