Ein Autobauer, der etwas auf sich hält, hat auch einen Sportableger. Bei BMW ist es die M GmbH, bei Mercedes AMG. Seat geht einen anderen Weg und hat mit Cupra eine eigene Marke gegründet.
Cupra? Kennen Sie? Stimmt. Bislang kennzeichnete Seat seine besonders sportlichen Fahrzeuge mit diesem Zusatz in der Modellbezeichnung. Doch das war den erfolgsverwöhnten Spaniern nicht genug. Sie machten Cupra lieber gleich zu einer eigenständigen Marke.
Erstes Modell, das mit den sportlichen Genen von Cupra unterwegs ist und mit dem neuen Logo vorfährt, ist der Ateca. Es ist ein kompaktes SUV – und sorgt bei all den Kunden für strahlende Augen, die auf viel Leistung und eine dynamische Fahrdynamik Wert legen.
Vierzylinder-Turbo-Benziner mit 300 PS
Wer sich für den Cupra Ateca entscheidet, wird dabei nicht enttäuscht. Die Spanier haben ihrem ersten Fahrzeug einen 2.0 Vierzylinder-Turbo-Benziner mit auf den Weg gegeben. Er bringt es auf eine Leistung von 300 PS. Das hört sich nicht nur gut an, sondern fährt sich auch so. Denn das Kompakt-SUV hat dank eines maximalen Drehmoments von 400 Newtonmeter nicht nur einen ausgesprochen kraftvollen Antritt, sondern verfügt auch über gute Sprintfähigkeiten. Bis Tempo 100 vergehen gerade einmal 5,2 Sekunden. Die Spitzengeschwindigkeit ist bei 247 km/h erreicht. Und der Verbrauch? Er soll kombiniert bei 7,4 Liter liegen. Bei den Testfahrten kamen wir auf 8,8 Liter.
Doch das sind nur die reinen Leistungsdaten – noch besser fühlt es sich an, wenn man mit dem Cupra Ateca unterwegs ist. So erweist sich das Kompakt-SUV trotz seiner sportlichen Auslegung als ausgesprochen komfortables Fahrzeug: mit ihm kann man auch einmal problemlos die Fahrt in den Kurzurlaub einlegen kann. Klar, das Fahrwerk des Cupra ist ausgesprochen straff ausgelegt (wie übrigens auch die Sportsitze). Doch der Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort ist den Fahrwerksingenieuren gut gelungen.
Selbst nach einer stundenlangen Fahrt von Berlin ins Allgäu steigt man recht entspannt aus dem Sport-SUV der Spanier. Dafür sorgt auch der Fahrmodus-Schalter. Mit ihm kann man nicht nur von „Normal“ auf „Komfort“ wechseln, sondern auch auf „Sport“ und „Individual“. Für den, der es braucht und seine Sportlichkeit auf die Spitze treiben will, kann sich im Infotainmentdisplay auch seine Lap-Zeiten inklusive der Querbeschleunigung anzeigen lassen. Nun ja, so etwas gehört halt auch zu einer Sportmarke.
Für jede Fahrsituation ist etwas dabei.
Dass der Cupra Autobahn kann, ist klar. Wer mal nicht nur im Verkehr auf der Autobahn mitschwimmen will, sondern es sich auch einmal auf der linken Spur einrichten will (was man natürlich dauerhaft nicht macht), kann dies tun. Ist das Gaspedal gedrückt, schiebt einen der Cupra Ateca in Kombination mit dem gut abgestimmten Siebengang-DSG druckvoll nach vorn. Doch so richtig Spaß macht der Cupra Ateca abseits der Autobahn.
Auf den kurvigen Landstraßen im Allgäu ist er in seinem Element. Harmonisch beschleunigt er ohne Anstrengungen aus der Kurve heraus, dank des Allradantriebes lässt sich der Cupra Ateca so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Diese Souveränität vermittelt dem Fahrer ein gutes Gefühl. Der Preis für den Cupra liegt bei 43.420 Euro. Damit sehen sich die Spanier gut positioniert zwischen den deutlich teureren Modellen von Mercedes-AMG und BMW M.
Gemessen an seinem Auftreten und dem guten Gesamteindruck könnte es was werden mit der neuen Marke Cupra. Sportlichkeit kommt bei den Kunden schließlich immer gut an – vor allem in der Zielgruppe der 40- bis 59-Jährigen. Wer meint, dass Cupra insbesondere Männer anspricht, irrt. Die Verantwortlichen gehen von einer Gleichverteilung zwischen Männern und Frauen aus.