Siemens startet ab November einen großen Feldversuch mit Elektroautos. Schrittweise will der Konzern in Berlin, München und Erlangen 100 Fahrzeuge im Einsatz haben.
Der Industriekonzern Siemens will selbst Erfahrungen mit Elektroautos sammeln und startet dazu eine Testflotte. "Wir haben bislang zu wenig Erfahrung mit der Technik und den Geschäftsmodellen und wollen diese im Feldversuch testen", sagte Richard Hausmann, Chef des Bereichs Smart Grids, dem "Handelsblatt". Ab November sollen schrittweise 100 Fahrzeuge in München, Erlangen und Berlin auf die Straße kommen. Im Zentrum des Flottenversuchs stehen Fragen rund um die intelligente Steuerung von Stromnetzen (Smart Grids) und den dazu notwendigen Komponenten.
Elektroautos als fahrender Stromspeicher
"Das Elektroauto wird mittelfristig zum fahrenden Stromspeicher", sagte Hausmann. Die Idee dahinter ist, dass die Batterien der Elektroautos bei starkem Wind oder Sonnenschein den Strom aus erneuerbaren Energien speichern und ihn bei Bedarf wieder in die Stromnetze zurückschicken. Zudem will Siemens durch den Einsatz neuer Gleichstromnetze die Ladezeiten für Elektroautos senken.
"Mit Gleichstrom können wir die Ladezeiten auf 10 bis 15 Minuten drücken", sagte Hausmann. Siemens denkt auch an die Herstellung von Elektromotoren. Für seine Testflotte verwendet der Konzern Autos des japanischen Herstellers Suzuki, die von der Fräger-Gruppe auf Elektroantrieb umgerüstet werden. (dpa)