BMW X2: Teurer Trendsetter

BMW X2: Teurer Trendsetter
Der BMW X2 schließt die Lücke zwischen X1 und X6. © BMW

BMW treibt den SUV-Coupé-Trend bis hinunter in die Kompaktklasse. Der X2 will als kleiner Bruder von X6 und X4 vor allem mit äußeren Werten überzeugen. Ohne aber die inneren komplett zu vernachlässigen.

Der BMW X2 ist so etwas wie die Coupévariante des Kompakt-SUV X1. Beide teilen sich die gleiche Frontantriebsplattform, die auch bei der Schwestermarke Mini zum Einsatz kommt. Äußerlich sind die beiden Crossover aber deutlich differenziert. Und auch beim Preis gibt es große Unterschiede.

Niedriges Dach, knackiges Heck, breite Schweller – der X2 trägt optisch dick auf. Dass man es nicht mit einem schnöden X1 zu tun hat, signalisiert auch die BMW-Plakette an der massigen C-Säule, die sich das SUV von klassischen Coupés wie BMW 2000 CS und 3.0 CSI entliehen hat. Das schnittige Aussehen hat allerdings seinen Preis: Der Einstieg gelingt weniger elegant als im X1, der Kofferraum ist spürbar kleiner und die Kopffreiheit fällt vor allem im Fond geringer aus. Insgesamt geht das Platzangebot aber für BMW-Verhältnisse durchaus in Ordnung, was nicht zuletzt am untypischen Layout mit Frontantrieb und Quermotor liegt.

BMW X2 mit fünf Motoren

Aktuell sind fünf unterschiedliche Triebwerke für den X2 zu haben, zwei Ottmotoren und drei Diesel. Als Einstieg fungiert ein 103 kW/140 PS starker 1,5-Liter-Turbobenziner (18i) mit drei Zylindern, den es nur mit Frontantrieb gibt. Darüber rangiert ein 2,0-Liter-Turbo mit 141 kW/192 PS (20i), der auch mit Allradtechnik zu haben ist, eine Automatik ist in beiden Varianten Serie, beim frontgetriebenen Modell aber als Doppelkupplungsgetriebe, während der Allrader eine klassische Achtgang-Wandlerautomatik nutzt. Bei den Dieseln besteht die Wahl zwischen drei 2,0-Liter-Motoren mit 110 kW/150 PS (18d), 140 kW/190 PS (20d) und 170 kW/231 PS (25d). Die beiden stärkeren kommen immer mit Allradantrieb, beim schwächsten Diesel ist dieser optional.

Nur gegen Aufpreis zu haben ist für den Basis-Selbstzünder die Achtgangautomatik, in den beiden anderen Varianten ist es serienmäßig an Bord. Für den Offroad-Einsatz ist keines der Modelle wirklich gedacht, der Allradantrieb erfüllt in erster Linie fahrdynamische Aufgaben. Die neueste Abgasnorm Euro 6d-temp erfüllen aktuell nur die Modelle 18i, 18d und 20d.

Viele teure Extras beim X2

BMW X2. Foto: BMW
Der neue BMW X2 soll bei BMW für weiteres Wachstum sorgen. Foto: BMW

Wie bei allen neueren Modellen bietet BMW auch für den X2 neben dem Basismodell (ab 34.050 Euro) einige vorkonfigurierte Varianten an. Während sich das Ausstattungsplus gegenüber der Serienvariante beim Modell „Advantage“ (ab 35.500 Euro) vor allem auf Komfortextras wie Klimaautomatik, Tempomat und elektrische Heckklappe beschränkt, geht es bei den schon deutlich teureren Ausführungen „M Sport“ und „M Sport X“ (beide ab 40.450 Euro) nicht zuletzt um Optik. Im ersten Fall fällt das Design dezidiert sportlich aus, im zweiten gibt es einen leichten Offroad-Einschlag dazu.

Zum Lieferumfang gehören in beiden Fällen LED-Scheinwerfer und 17-Zoll-Felgen. Neben den vier Grundmodellen gibt es für den Crossover natürlich auch eine ellenlange Aufpreisliste, die unter anderem einen Staupiloten (im Paket ab 1.120 Euro), eine Harman-Audioanlage (1.300 Euro) und ein Navigationssystem mit Head-up-Display (2.890 Euro). Generell lässt sich in Infotainment und Vernetzung noch ein erkleckliches Sümmchen investieren, denn neben der Freisprechanlage ist lediglich BMWs Online-Dienst Connected Drive inklusiv fest verbauter SIM-Karte an Bord. Selbst die Apple-Car-Play-Vorbereitung schlägt mit 300 Euro zu Buche. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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