Sie ist der Bestseller im Segment der Reise-Enduros. Am 2. März schickt BMW nun die fünfte Generation der R 1200 GS auf den Markt. Die Neue ist dabei erstmals mit einer Wasserkühlung unterwegs.
Mit der GS ist BMW vor 30 Jahren ein ganz großer Wurf gelungen. Die Bayern erfanden mit dem hochbeinigen, luftgekühlten Boxer nicht nur die Gattung der Reiseenduros, sondern erlangten auch schnell die Markführerschaft bei den Zweirädern. Im Laufe der Jahre wuchs der Hubraum, die beiden luftgekühlten Zylinder blieben aber.
2013 startet die fünfte Generation auf den Straßen und Pisten der Welt. Und damit die BMW R 1200 GS vieles besser und einiges mehr kann als ihr Vorgänger, wurde sie komplett überholt. Ab 2. März 2013 müssen Enduro-Fahrer für die neue GS ihrem Händler mindestens 14.100 Euro überweisen.
Abschied vom luftgekühltem Boxer
In der neuen Generation verabschieden sich die Bayern endgültig vom luftgekühlten Zweizylinder-Boxer. Der neue 1,2-Liter-Antrieb erhält erstmals eine Wasserkühlung, wenn auch nicht für alle Teile. Nur thermisch hochbelastete Bereiche werden künftig vertikal mit Flüssigkeit durchströmt. Dafür reichen zwei kleine Kühler, die aber nicht weiter auffallen. Damit sollen die Freunde der Luftboxer nicht vergrault, gleichzeitig die GS aber für schärfere Abgas- und Lautstärkegesetzte fit gemacht werden.
Der Twin kommt nun auf 92 kW/125 PS und ein Drehmoment von 125 Newtonmeter, bisher waren es 110 PS und 120 Nm. Damit soll der Spurt auf 100 km/h in 3,6 Sekunden erledigt werden und die Höchstgeschwindigkeit deutlich über 200 km/h liegen. Das konnte zwar das Vorgängermodell auch schon gut, neu wird aber die Art und Weise der Fortbewegung sein. Die Bayern setzen bei der 238 Kilogramm (plus 10 Kilo) schweren GS nun unter anderem auf ein erstmals im Motorgehäuse integriertes Sechsganggetriebe mit Ölbadkupplung und Anti-Hopping-Funktion. Neu ist auch die Konstruktion des Stahlrohrrahmens, die mehr Festigkeit bieten soll. Ungewohnt ist dagegen die Position der Kardanwelle, die auf die linke Seite wechselt.
Umfangreiche Ausstattung
Nach wie vor sollen Kunden ihre technischen Wünsche bei der Münchnerin erfüllt bekommen: großvolumiger Motor, ABS, ASC, elektronisches Fahrwerk, Griffheizung, Zusatzscheinwerfer, Bordcomputer, 20-Liter-Tank, höhenverstellbarer Fahrersitz, Handprotektoren, Alukoffer und und und. Die Optionsliste bietet unter anderem Anti-Schlupfregelung, verschiedene Fahrmodi, umschaltbares ABS und LED-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht. Für mehr Komfort sollen nun ein in Höhe und Neigung verstellbarer Fahrersitz, ein verstellbarer Soziussitz und ein manuell verstellbares Windschild sorgen. Mit dem von den Sechszylindermodellen bekannten Controller am linken Lenkergriff lässt sich durch das Bordmenü navigieren – ohne die Hand vom Lenker zu nehmen.
Trotz aller technischen Änderungen unterscheidet sich die fünfte Generation von ihrem Vorgänger optisch kaum. Die GS ist auf den ersten Blick durch ihr breites, hohes und wuchtiges Auftreten sofort zu erkennen. Damit muss sie sich der erstarkten Konkurrenz von Ducati Multistrada 1200, Honda Crosstourer, KTM Adventure, Yamaha XTZ 1200 Super Tenere und Triumph Tiger Explorer erwehren.
GS bedeutet im BMW-Deutsch seit 1980 „Gelände und Straße“. Die R 80 G/S war die Begründerin des völlig neuen Segments. Weltenbummler und Tourenfahrer überall auf der Erde setzen seit Jahren auf den robusten Boxer aus München. Ende Januar lesen Sie bei uns den ersten Fahrbericht mit der neuen R 1200 GS. (AG/SP-X)