VW Neeza: Mystische Weltpremiere

Der VW-Konzern setzt seine Modelloffensive in China fort. Auf der Peking Motorshow präsentiert der Autobauer gleich drei Weltneuheiten. Darunter das Concept-Car Neeza.

Von Frank Mertens

Der Volkswagen-Konzern erzielt in China ein profitables Wachstum. Im laufenden Geschäftsjahr plant der Autobauer mit einem Absatz von über 600.000 Fahrzeugen. Damit dieser Trend bestehen bleibt, setzt das Unternehmen in China seine Modelloffensive unvermindert fort. Auf der am Samstag beginnenden Motorshow in Peking wird VW gleich drei Weltpremieren vorstellen: die Studie Neeza, den Magotan und den Bora HS.

Wünsche chinesischer Kunden

Insbesondere mit dem Neeza will VW unter Beweis stellen, dass man Autos baut, «bei denen die Wünsche der chinesischen Kunden den entscheidenden Aspekt bei der Entwicklung gegeben haben», sagte Stefan Fritschi, der Leiter des Design-Centers in Shanghai, am Freitag in Peking. Wie der Schweizer hinzufügte, der auch maßgeblich an der Gestaltung des Golf IV beteiligt war, soll mit dem Neeza das asiatische Design mit der Philosophie der Wolfsburger in Einklang zu bringen. «So befinden wir uns in ständiger Abstimmung mit unseren Kollegen in Wolfsburg», berichtet Fritschi.

Dynamische Seitenlinie: VW Neeza Foto: Werk

Hinter dem Nezza verbirgt sich ein Mittelklassemodell, ein Crossover aus Coupe und Kombi, das Off-Road- und Sportwagen-Qualitäten miteinander verbinden soll. «Offroad-Optik ist momentan einfach trendy», so Fritschi. An der Front des Nezza prangt der für VW typische Kühlergrill mit entsprechender Stoßfänger-Optik. Bei der Scheinwerfergestaltung hat sich Fritschi von «Ne-zah», nach dem das Auto benannt wurde, inspirieren lassen. «Ne-zah» ist eine mystische Gestalt aus der chinesischen Geschichte, die gegen böse Drachen kämpfte.

Magische Box statt Navigation

Blaues Licht für China: Innenraum des VW Neeza Foto: Werk

Aufgrund seiner Optik soll der Neeza vielseitig einsetzbar sein. Er soll ein Auto für die Stadt, aber auch für ländliche Gegenden sein. Neben dem Design birgt vor allem der Innenraum die größten Überraschungen.

Denn hier gibt es weder ein Radio, noch ein Navigationsgerät oder Vorrichtungen für ein Handy. «So etwas braucht man in China nicht», sagt Fritschi. «Die Chinesen sind technisch bestens ausgerüstet. Sie haben bereits sowohl Handys, MP3-Player oder ein Navigationsgerät. Weshalb sollen wir es ihnen noch einmal anbieten?» Deshalb hat Fritschi eine Magic-Box im Neeza installiert, an deren Schnittstelle all diese Dinge einfach zu installieren sind.

Hintere Türen öffnen zum Heck

Markanter Abschluss: VW Neeza in der Heckansicht Foto: Werk

Weitere Fingerübungen sind bei diesem Viertürer die hinteren Türen, die sich zum Heck hin öffnen lassen. Daneben verfügt der Neeza über ein Panoramadach, dass für die gewünschte Transparenz im Innenraum sorgen soll. Nett ist auch die Idee, dass die vorderen Sitze drehbar sind, so dass Fahrer und Beifahrer sich zu den hinten sitzenden Passagieren problemlos umdrehen können. Daneben wird der Innenraum durch blaue Lichter illuminiert. «Auf Lichteffekte stehen die chinesischen Kunden.»

Mit diesem neuen Concept-Car will VW vor allem den Kunden ein Angebot unterbreiten, die beim Autokauf auf Variabilität wert legen und offen für einen neuen Designstil sind. Ob das Auto jedoch jemals gebaut wird, bleibt abzuwarten. «Es wird auch davon abhängen, wie das Auto vom Publikum angenommen wird», sagte Fritschi. «Ich hoffe natürlich, dass die Resonanz so ist, dass es gebaut wird», fügte der Schweizer hinzu.

Bestseller Passat

Hauch von Passat: VW Magotan Foto: Werk

Die zweite Weltpremiere von VW stellt der Magotan dar. Hinter diesem Namen steckt eine auf den chinesischen Markt abgestimmte Limousine. Sie basiert auf dem Bestseller Passat. In China soll der Magoton ab 2007 erhältlich sein. Mit dem Markteintritt des Magoton im kommenden Jahr will man durch ein sportlich-designtes Auto nicht nur die Absatzzahlen in die Höhe schnellen lassen, sondern unter Beweis stellen, dass VW auf dem jungen Automarkt in China seine Führungsrolle weiter ausbauen kann.

Große Klappe für den Bora: Die neue HS-Version Foto: Werk

Als dritte Weltpremiere wird in Peking der Bora HS gesagt, dessen Basis ebenfalls die Limousine bildet. Daraus formten die Entwickler eine Hatchback-Version, die ausgesprochen dynamisch zu fahren sein soll. Daneben zeigen die VW-Verantwortlichen in Peking das in Europa bereits bekannte Concept A, mittlerweile auch unter dem Namen Tiguan bekannt. Daneben steht auf dem Messestand von VW auch das Coupe-Cabrio Eos, der Golf GTI und der CrossPolo, die erstmals dem chinesischen Publikum präsentiert werden.

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