Der ADAC befindet sich unverändert auf Wachstumskurs. Zwar hat der Autoclub erstmals mehr als 16 Millionen Mitglieder, doch nicht alle Geschäftsbereiche geben Anlass zur Freude.
Europas größter Autoclub ADAC bleibt auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr hat der Autoclub erstmals die Marke von 16 Millionen Mitgliedern überschritten. Damit seien 43 Prozent aller privaten Pkw-Besitzer in Deutschland Mitglied, wie ADAC-Präsident Peter Meyer am Donnerstag bei der Bilanz- Pressekonferenz in München mitteilte. Nach einem Netto-Wachstum von rund 312.000 Mitgliedern im vergangenen Jahr peile man für 2008 nochmals 400.000 zusätzliche Clubmitglieder an. Dafür sollen vor allem junge Kraftfahrer mit speziellen Angeboten umworben werden.
Hohe Mitgliedseinnahmen
Die Beitragseinnahmen des ADAC und seiner Regionalclubs erhöhten sich dementsprechend im Geschäftsjahr 2007 um 11,7 Millionen Euro auf insgesamt 609,9 Millionen Euro. Davon gab der Autoclub rund 272 Millionen Euro für direkte Hilfeleistungen wie Pannenhilfe und Luftrettung aus, 116 Millionen Euro für den Mitgliederservice und rund 104 Millionen Euro für Information, darunter die kostenlose Mitgliederzeitschrift «ADACmotorwelt». Der Überschuss aus den Mitgliedsbeiträgen wurde mit rund 100 Millionen Euro angegeben. Meyer erklärte dies mit der wegen des milden Winters deutlich gesunkenen Zahl der Pannenhilfen.
Der ADAC erzielte 2007 zusammen mit seinen Regionalclubs und den zahlreichen Tochterfirmen einen Gruppenumsatz von 1,726 Milliarden Euro (plus 3,4 Prozent). Den Gewinn bezifferte Stefan Weßling von der ADAC-Geschäftsführung auf 190 Millionen Euro (plus 54 Prozent) Bei diesen Zahlen sind berücksichtigt der ADAC e.V. München als «Mutterverein», die ADAC-Regionalclubs, die ADAC-Luftrettung GmbH und die ADAC Beteiligungs- und Wirtschaftsdienst GmbH mit zahlreichen Tochterfirmen. Neben dem Versicherungsbereich mit Kfz-Schutzbrief sowie Rechtsschutz und seit vergangenem Herbst auch mit einer eigenen Kfz-Versicherung ist der Autoclub ebenso in zahlreichen anderen Geschäftsfeldern aktiv - das geht von Büchern und Zeitschriften bis hin zu Autovermietung und Gebrauchtwagenfinanzierung.
Autofinanzierung nicht befriedigend
Während sich die Kfz-Versicherung bisher gut angelassen habe, bereite das Segment Autofinanzierung Sorge, hieß es. Hier sei man «alles andere als zufrieden» und bemühe sich um eine bessere Aufstellung, sagte Wolfgang Glatzel von der ADAC-Geschäftsführung. Zur Begründung hieß es, dass die Autofahrer wegen der hohen Mobilitätskosten eben nur noch bei der Anschaffung sparen könnten und deshalb ihre Autos immer länger führen, und zwar im Durchschnitt inzwischen 8,1 Jahre. Mit Blick auf die hohen Spritkosten rief ADAC-Präsident Meyer die Bundesregierung zu einer steuerlichen Entlastung der Autofahrer auf.