Audi A1: Entspannt zur Hauptuntersuchung

Audi A1: Entspannt zur Hauptuntersuchung
Der Audi A1 fällt auf, vor allem in dieser Lackierung, die Python Yellow heißt. © Audi

Der Audi A1 gehört zu den ansehnlicheren Kleinwagen auf dem Markt – und zu den teuersten. Doch wie schlägt er sich als Gebrauchtwagen?

Der kleine A1 markiert den Einstieg in die Audi-Welt, zumindest noch. Für den stylischen Bruder des VW Polo wird es keinen Nachfolger geben. Die aktuelle, zweite Generation ist seit Ende 2018 in zweiter Generation (Typ GB) am Start; soviel sei schon einmal verraten: Gebrauchtwagenkäufer machen mit ihm nicht viel falsch.

Anders als noch beim Vorgänger setzt das Design der zweiten Generation auf scharfe Kanten statt auf Rundungen; Selbstbewusstsein vermittelnde Stilmittel wie ein großer Kühlergrill, breite Backen sowie kurze Überhänge lassen den Audi A1 keinesfalls niedlich wirken. Je nach Bereitschaft des Erstkäufers in Extras zu investieren, fällt der Kleinwagen durch LED-Scheinwerfer mit auffälliger Tagfahrlicht-Grafik, farbige Felgen oder eine Zweifarblackierung auf.

Hochwertiger Innenraum

Innen gibt es die Audi typische gute Verarbeitung, der Wohlfühlfaktor hängt jedoch von der gewählten Ausstattungslinie ab. Analoge Instrumente sind zwar passé, wer aber mehr will als ein digitales Kombiinstrument und etwa ein Infotainmentsystem goutiert, muss nach höheren Komfortniveaus Ausschau halten.

Der A1 punktet durch gute Ergonomie, das Platzangebot des 4 Meter langen Kleinwagens ist ordentlich. Vorne geht es sehr luftig zu, auf der Rückbank aber eher kuschelig. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Stellung der Rücksitzlehnen zwischen 335 und knapp 1.100 Litern.

Alternativ zum Sportback genannten Fünftürer – eine dreitürige Variante ist nicht mehr im Angebot – kleidet Audi den A1 auch seit Ende 2019 als Offroader ein. Der Citycarver (seit Mitte 2022: allstreet) fällt unter anderem durch eine höhere Bodenfreiheit, einem schwarzen, achteckigen Kühlergrill und robuste Plastikplanken auf.

Einstiegsbenziner mit 90 PS

Das Motorangebot setzt sich aus Benzinern zusammen. Einstiegstriebwerk ist ein Einliter-Dreizylinder mit 90 PS. Der Turbo (25 TFSI) ist an manuelles Fünfganggetriebe gekoppelt. In der Ausbaustufe mit 116 PS (seit Ende 2020: 110 PS) agiert der 30 TFSI spritzig. Alternativ zum manuellen Sechsganggetriebe steht wie beim 90 PS-Motor ein Doppelkupplungsgetriebe (DSG) mit sieben Gängen zur Wahl. Beim Normverbrauch liegen beide Aggregate mit Werten zwischen 5,5 und 6,2 Litern auf ähnlichem Niveau.

Darüber rangiert der 1.5er im 35 TFSI mit Zylinder-Abschaltung und Siebengang-DSG. Der Vierzylinder mit 150 PS verbraucht im Schnitt 6,3 Liter. Nur einen halben Liter mehr benötigt auf dem Papier das Top-Triebwerk, der 40 TFSI. Der Zweiliter-Vierzylinder, der auch den VW Polo GTI befeuert, leistet 200 PS (seit Anfang 2021: 207 PS) und verwandelt den A1 in einen sportlichen Kracher. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 235 km/h (245), der Spurt von 0 auf Landstraßentempo gelingt in 6,5 Sekunden. Die Kraft wird über ein Sechsgang-DSG (Siebengang-DSG) wie bei den anderen Motoren an die Vorderachse übertragen. Allrad gibt es nicht für den A1.

Umfangreiche Ausstattungsliste

Die namenslose Basisversion fährt schmucklos und mit Halogenscheinwerfer vor. LED-Scheinwerfer ließen sich erst ab „advanced“ und „S-Line“ gegen Aufpreis dazu buchen. Erstkäufer können sich durch eine sehr umfangreiche Preisliste arbeiten. Eine große Auswahl an Farben, Rädern, Dekoreinlagen, Lichtoptionen, Sitzen, Lenkrädern, Infotainmentsystemen und vieles mehr animiert zum Häkchensetzen. Auch bei der Ausstattung mit Assistenten animiert Audi zum Geldausgeben.

Ein Spurhalte- und Notbremsassistent sind an Bord; einen Tempomat mit Stop & Go und automatischen Parkassistenten und eine Rückfahrkamera muss man allerdings extra ordern. Beim NCAP-Crashtest erzielte der A1 2019 eine Fünf-Sterne-Bewertung.

Gute Noten beim TÜV

Das Heck des neuen Audi A1. Foto: Audi

Beim TÜV hat sich der aktuelle A1 bei seiner ersten Hauptuntersuchung gut geschlagen. Die TÜV-Prüfer fanden bei den Kriterien Fahrwerk, Licht und Umwelt nichts zu meckern. Eine Schwachstelle zeigt der Kleinwagen jedoch: Die Bremsen fallen negativ auf. Die Prüfer bemängeln rostige Bremsscheiben sowie die Funktion der Fußbremse.

Die zweite Generation des A1 hat sich fein und sportlich herausgeputzt. Sie bietet dank eines ordentlichen Platzangebots und eines großen Kofferraumvolumens neben der schicken Optik auch guten Alltagsnutzen. Gebrauchtwageninteressenten müssen allerdings tief in die Tasche greifen. Mindestens 17.000 Euro sollte das Budget betragen, gerne auch mehr. (SP-X)

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